Matif-Weizenfutures erreichen neue Rekordstände

08.03.2022 - 16:29:40

Die Rekordfahrt der Weizenpreise geht weiter. An der Matif markierte der Weizenfuture mit Fälligkeit im Mai 2021 zum Wochenbeginn einen neuen Rekord.

Weizenterminmarkt
(c) proplanta

Der Kontrakt kostete gestern in der Spitze 424 Euro/t, gab aber bis heute Vormittag gegen 11.15 Uhr wieder auf 391 Euro/t nach. Das waren aber immer noch 19,25 Euro/t oder 5,2 % mehr als der Abrechnungskurs vom vergangenen Freitag. Gleichzeitig verteuerte sich der Dezember-Future auf Ware aus der kommenden Ernte um 10,50 Euro/t oder 3,4 % auf 319,25 Euro/t. An der Terminbörse in Chicago wurde gestern zum dritten Mal in Folge der Handel mit Futures auf Weizen vorübergehend ausgesetzt, weil mit den Kurssprüngen die zulässigen Limits ausgeschöpft wurden.

Analysten begründeten die Rallye mit der Erwartung, dass die Exporte von Weizen aus der Schwarzmeerregion durch den Krieg in der Ukraine und die Verschärfung der westlichen Sanktionen gegen Russland dauerhaft unterbrochen werden dürften. Zur Nervosität der Anleger trug auch die Nachricht bei, dass die USA und ihre europäischen Verbündeten ein Einfuhrverbot für russisches Rohöl erwägen. Für etwas Entspannung an den Rohstoffmärkten sorgte Bundeskanzler Olaf Scholz, der ankündigte, dass die Bundesregierung derzeit nicht plane, die Importe von Energieträgern aus Russland zu stoppen.

Russlands Einmarsch in der Ukraine hat Marktexperten zufolge bereits die Lieferungen aus ukrainischen Häfen unterbrochen. Die Frühjahrsaussaat in der Ukraine sei schwierig und die nächste Ernte sei angesichts des Krieges gefährdet. Außerdem gebe es Gerüchte über umfangreiche Verkäufe von französischem Weizen, die den ins Stocken geratenen Handel mit der Ukraine und Russland ersetzen sollen. Unterdessen erreichte der Rohöl-Future der Sorte Brent zur Lieferung im Mai 2022 an der New Yorker Börse mit in der Spitze 137 $ (126 Euro) pro 159 l-Fass das höchste Niveau seit Juli 2008.

Quelle: AgE
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