Matif-Weizen: Kräftige Kursabschläge auf hohem Niveau

11.03.2022 - 16:54:15

Nachdem die Pariser Weizenfutures zum Wochenbeginn neue Rekordstände erreichten, sind die Kurse im weiteren Handelsverlauf vor allem wegen Hoffnungen auf einen Durchbruch bei den diplomatischen Verhandlungen über den Krieg zwischen Russland und der Ukraine abgerutscht.

Warenterminbörse
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An der Matif kostete der Weizenfuture mit Fälligkeit im Mai 2022 am Montag in der Spitze noch 424 Euro/t, gab aber bis heute Mittag auf 375,75 Euro/t nach. Das waren aber immer noch 4 Euro/t mehr als der Abrechnungskurs vom vergangenen Freitag. Gleichzeitig verteuerte sich der Dezember-Future auf Ware aus der kommenden Ernte nach einer ebenfalls hochvolatilen Entwicklung unter dem Strich um 3,25 Euro/t auf 312 Euro/t.

Auch an der Weizenterminbörse in Chicago wurde die Rally zuletzt durch einen kräftigen Kursrückgang unterbrochen. Für die Abschläge wurden auch neue Daten des amerikanischen Landwirtschaftsministerium (USDA) verantwortlich gemacht. Die Washingtoner Experten korrigierten ihre Prognose für den US-Weizenexport 2021/22 um 500.000 t auf 22 Mio. t nach unten.

Unterdessen teilte Russlands Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung mit, dass die Ausfuhren von Weizen, Mengkorn, Roggen, Gerste und Mais in die Eurasische Wirtschaftsunion (EAWU) bis zum 31. August 2022 ausgesetzt würden, um die Versorgung des heimischen Marktes mit Nahrungsmitteln zu sichern. Zur EAWU gehören neben Russland Weißrussland, Armenien, Kasachstan und Kirgistan.

Derweil hob Russlands Landwirtschaftsminister Dmitri Patrushew hervor, dass sein Land laufenden Exportverpflichtungen weiterhin nachkommen werde. Die diesjährige Bruttogetreideernte bezifferte der Ressortchef auf voraussichtlich 123 Mio. t. Das russische Statistikamt (Rosstat) hatte das Aufkommen an Getreide und Hülsenfrüchten 2021 vor etwa vier Wochen auf insgesamt 121,4 Mio. t nach Trocknung und Reinigung veranschlagt.

Quelle: AgE
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