Matif-Raps: Novemberfuture weiter auf Rekordjagd

17.08.2021 - 15:20:58

An der Pariser Terminbörse für Raps hat der Future mit Fälligkeit im November 2021 im Zuge seines mittelfristigen Aufwärtstrends einen neuen Rekordwert erreicht.

Rapsschote
(c) proplanta

Gestern kostete der Kontrakt in der Spitze 578 Euro/t; das war das bislang höchste Niveau aller Zeiten. Bis heute Morgen gegen 12.20 Uhr verbilligte sich das Papier allerdings auf 573,25 Euro/t.

Analysten begründeten die unter dem Strich weiterhin sehr feste Entwicklung des Rapsfutures unter anderem mit dem „bullischen“ Ölsaatenbericht des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA). Die Washingtoner Experten korrigierten ihre Prognose für das globale Rapsaufkommen 2021/22 um 4,1 Mio. t auf 70 Mio. t nach unten; damit würde die Vorjahresmenge um 1,8 Mio. t verfehlt. Vor allem die Schätzung für die kanadische Rapsernte fiel mit jetzt 16,0 Mio. t deutlich pessimistischer aus; im Juli waren noch 20,2 Mio. t erwartet worden.

Die Fachleute begründeten ihre Einschätzung mit Hitze und Trockenheit in wichtigen Canola-Anbaugebieten in dem nördlichen Nachbarland. Deshalb wurde für den voraussichtlichen Durchschnittsertrag ein Abschlag von fast 20 % vorgenommen. Außerdem dürfte die Erntefläche in Kanada kleiner ausfallen als bislang gedacht, weil sich der Drusch den Experten zufolge wegen der Ertragseinbußen vielerorts nicht mehr lohnt.

Die weltweite Rapsnachfrage 2021/22 bezifferte das USDA auf 71,1 Mio. t, nach 74,0 Mio. t im Vorjahr. Dennoch dürften die globalen Rapslager bis zum Ende der laufenden Vermarktungssaison im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt um 1,1 Mio. t auf 4,6 Mio. t abgestockt werden. Dies wäre das niedrigste Niveau seit 2007/08.

Für Rückenwind bei den Rapsfutures sorgten auch die positiven Vorgaben der Sojabohnenfutures an der Terminbörse in Chicago. Der betreffende Kontrakt mit Fälligkeit im November 2021 kostete heute gegen 12.20 Uhr hiesiger Zeit 13,74 $/bu (429 Euro/t); das waren 4,5 % mehr als der Abrechnungskurs vom vergangenen Freitag. Analysten rechnen mit Ertragseinbußen bei US-Sojabohnenernte als Folge von Trockenheit in den nördlichen Anbaugebieten. Das USDA bezifferte die Bohnenernte im eigenen Land zuletzt auf 118,1 Mio. t; im Juli waren noch 1,8 Mio. t Soja mehr erwartet worden.

Quelle: AgE
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