Landwirte in Österreich erzielen deutliches Einkommensplus

20.12.2022 - 17:03:00

Die Landwirte in Österreich haben in diesem Jahr ihr Einkommen offenbar deutlich steigern können. Darauf deutet die erste Vorschätzung für die Landwirtschaftliche Gesamtrechnung 2022 hin, die jetzt von der Statistik Austria vorgelegt wurde.

Bauerneinkommen Österreich
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Die vorläufigen Berechnungen weisen für das reale Faktoreinkommen je Arbeitskraft gegenüber 2021 einen Anstieg um 18,4 % aus. Nominell ergibt sich je Arbeitskraft ein durchschnittlicher Einkommenszuwachs von 25,6 %.

Laut Darstellung der Wiener Statistiker führten erhebliche Teuerungsraten für landwirtschaftliche Betriebsmittel, aber auch für agrarische Erzeugnisse zu einem starken Anstieg sowohl der Produktionskosten als auch des Produktionswerts im landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereich. Diese Kostensteigerungen seien allerdings durch die gestiegenen Agrarpreise kompensiert worden.

Den Gesamtproduktionswert der österreichischen Landwirtschaft wird von der Statistik Austria für 2022 auf 10,389 Mrd. Euro beziffert; im Vergleich zum Vorjahr wäre dies ein Zuwachs von 21,5 %. Die Aufwendungen für Vorleistungen, Abschreibungen und sonstige Produktionsabgaben werden in Summe auf 8,611 Mrd. Euro geschätzt; damit würde der 2021 erreichte Wert um 18,9 % überschritten. Die im Rahmen der Einkommensermittlung berücksichtigten öffentlichen Gelder wurden um 15 % auf 1,731 Mrd. Euro aufgestockt.

Unter dem Strich ergibt sich somit für das im landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereich insgesamt erwirtschaftete Faktoreinkommen ein Betrag von 3,508 Mrd. Euro; dies entspricht gegenüber dem Vorjahresergebnis einem nominellen Anstieg um 24,8 %. Die Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen, also der Saldo von Produktionswert und Vorleistungen, legte um 17,7 % auf 4,286 Mrd. Euro zu.

Der Wert der pflanzlichen Produktion stieg 2022 den vorläufigen Berechnungen zufolge im Vergleich zum Vorjahr um 25,4 % auf 5,062 Mrd. Euro. Getrieben wurde diese Entwicklung maßgeblich von den Produktionswerten bei Getreide und Futterpflanzen, die um 40,9 % beziehungsweise 47,7 % anstiegen. Einen hohen wertmäßigen Zuwachs von 45,6 % gab es auch bei den Zuckerrüben.

Für die tierische Erzeugung weisen die Statistiker ein Plus von 20,1 % auf 4,479 Mrd. Euro aus. Maßgeblich dafür war die sehr positive Erlösentwicklung in der Milchproduktion. Bei einer Ausweitung des Erzeugungsvolumens um 2,6 % in Verbindung mit einem Anstieg der Erzeugerpreise um 25,5 % übertraf der Produktionswert von Milch zu Herstellungspreisen das Vorjahresergebnis um 29,0 %. Die Produktion von Rindern und Schweinen war dem Volumen nach um 3,5 % beziehungsweise 5,1 % rückläufig; wertmäßig erhöhte sie sich jedoch infolge gestiegener Erzeugerpreise um 11,6 % beziehungsweise 16,6 %.

Quelle: AgE/jo
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