Landpreise: Enorme Unterschiede auf EU-Ebene

23.12.2022 - 15:27:30

In der EU liegen die Kaufpreise für Agrarland nach wie vor sehr weit auseinander. Das geht aus einem aktuellen Bericht des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) über siebzehn untersuchte EU-Mitgliedstaaten für das Jahr 2021 hervor.

Kaufpreise für Agrarland
(c) proplanta

Zusätzlich wurden die Daten von Italien und den Niederlanden aus dem Jahr 2020 aufgenommen. Die Spannweite der durchschnittlichen Kaufpreise für einen Hektar Ackerland reichte im Jahr 2021 von 3.661 Euro in Kroatien bis zu 47.290 Euro in Luxemburg. Übertroffen wird das obere Preisniveau noch von den Niederlanden; dort wurde 2020 sogar ein durchschnittlicher Wert von 71.225 Euro/ha verzeichnet.

Nach Angaben der EU-Statistiker waren für acht EU-Länder - darunter Deutschland, Belgien und Österreich sowie Portugal - keine Daten über Landpreise verfügbar. Auf regionaler Ebene entfielen die höchsten Preise für Ackerland auf die spanische Region der Kanarischen Inseln. Hier lag der Durchschnittspreis bei 120.477 Euro/ha. Das Schlusslicht bildete die schwedische Region Övre Norrland mit durchschnittlich 1.882 Euro/ha.

Der durchschnittliche Preis für einen Hektar Dauergrünland reichte im Jahr 2021 von 1.423 Euro in Bulgarien bis zu 41.930 Euro in Luxemburg. Im Jahr davor hatte der Dauergrünlandpreis in den Niederlanden sogar einen Spitzenwert von durchschnittlich 59.065 Euro/ha erreicht.

Wenig überraschend ist der Befund der Statistiker, dass die Kaufpreise für Dauergrünland in den betrachteten EU-Mitgliedstaaten in der Regel unter dem für Ackerland lagen. Laut Eurostat war hier die größte Preisdifferenz auf den griechischen Inseln der Region Nordägäis festzustellen. Dort war Ackerland mit einem Durchschnittspreis von 37.926 Euro/ha rund zwanzigmal teurer als Dauergrünland mit 1.744 Euro/ha. Gleiches gilt für die spanische Region Murcia, wo für Ackerflächen im Mittel 20.445 Euro/ha zu zahlen waren, für Dauergrünland hingegen nur 982 Euro/ha.

Wie die Statistiker weiter berichten, hängt die Höhe der Grundstückspreise von einer Reihe unterschiedlicher Faktoren ab. Genannt werden in diesem Zusammenhang nationale Faktoren wie Gesetze sowie regionale Faktoren wie Klima und Infrastruktur. Eine Rolle spielten auch lokale Produktivitätsfaktoren wie die Bodenqualität, Hanglage oder Entwässerung des Landes. Auch die Marktkräfte von Angebot und Nachfrage einschließlich des Einflusses ausländischer Eigentumsvorschriften könnten den Preis für landwirtschaftliche Flächen beeinflussen, so Eurostat.

Quelle: AgE/kl
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