KWS verkauft Maisgeschäft in Südamerika an GDM

27.03.2024 - 16:55:08

Der Einbecker Saatgutkonzern rechnet mit einen Erlös im mittleren dreistelligen Millionenbereich und will die Transaktion bis Ende Juni abschließen.

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(c) proplanta

Der Saatgutkonzern KWS plant den Verkauf seines Geschäfts mit gentechnisch verändertem Mais in Brasilien und Argentinien an GDM, einen führenden Anbieter im Bereich Pflanzengenetik mit Sitz in Argentinien. Wie das Einbecker Unternehmen am Dienstag (26.3.) mitteilte, betrifft die Transaktion die Züchtung und den Vertrieb von Mais in Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay sowie alle Produktionsstandorte für Maissaatgut in Argentinien und Brasilien.

Der Verkaufserlös wird von KWS im mittleren dreistelligen Millionenbereich gesehen. Die Transaktion muss noch von den zuständigen Behörden genehmigt werden und soll Ende Juni abgeschlossen werden. Künftig wolle man sich auf die Umsetzung der strategischen Ziele für Gemüse und pflanzenbasierte Nahrungsmittel konzentrieren, erklärte Nicolás Wielandt, der als KWS-Vorstandsmitglied für Mais verantwortlich ist.

Europäisches Maisgeschäft nicht betroffen

Laut Wieland hat KWS in Brasilien, dem größten Maismarkt Südamerikas, einen  Marktanteil von 10 % erreicht und gehört damit zu den führenden Anbietern. Alle Geschäfte mit Gemüse und Zuckerrüben sowie die kontrasaisonalen Züchtungsprogramme für das europäische Mais- und Zuckerrübenportfolio in Brasilien, Chile und Peru blieben indes Teil von KWS. Das europäische Maisgeschäft sei ebenfalls nicht betroffen. Derweil würden mit Blick auf das nordamerikanische Maisgeschäft verschiedene strategische Optionen geprüft, hieß es.

Ignacio Bartolomé, CEO und Vertreter der Eigentümerfamilie von GDM, erwartet, dass mit der Züchtungsexpertise und der starken Positionierung von KWS bei Maissaatgut und der Führungsrolle des eigenen Unternehmens bei Pflanzengenetik mit Fokus auf Soja und Weizen neue Synergien entstehen. Unter anderem stehe die Verbesserung der Ertragseigenschaften im Vordergrund, so Bartolomé.

Das Maisgeschäft der KWS war in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2023/24 eingebrochen. Das Unternehmen bezifferte den betreffenden Umsatz von Juli bis Dezember 2023 auf 191,2 Mio. Euro, nach 290,9 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Begründet wird die negative Entwicklung mit der witterungsbedingt verzögerten Anbausaison für Mais bei verkleinerten Anbauflächen und dem planmäßigen Ausstieg aus dem Vertrieb von Sojabohnensaatgut in Brasilien. Außerdem sei das US-Geschäft rückläufig gewesen, so KWS. Darüber hinaus habe die erhebliche Abwertung des argentinischen Peso den Umsatz und das Segmentergebnis nach unten gedrückt.

Quelle: AgE
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