Keine Bewegung beim Schlachtschweinepreis

12.07.2023 - 17:31:35

Am deutschen Schlachtschweinemarkt hat sich die Lage Mitte Juli kaum verändert. Das historisch kleine Lebendangebot lässt sich trotz Rekordpreisen problemlos vermarkten. Die Schlachtbetriebe müssen ein gewisses Maß an Kapazitätsauslastung aufrechterhalten; der Bedarf an schlachtreifen Tieren ist urlaubsbedingt jedoch unterdurchschnittlich.

Schlachtschweinenotierung
(c) proplanta

Wie im Vorfeld erwartet, hat die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) heute ihre Leitnotierung für Schlachtschweine mit 2,50 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) unverändert gelassen. Sie sprach von weitgehend ausgeglichenen Angebots- und Nachfrageverhältnissen auf niedrigem Niveau.

Europaweit ist bei den Schlachtschweinenotierungen im weiteren Wochenverlauf kaum mit größeren Veränderungen zu rechnen. In Frankreich wurde die Auktion am Marché du Porc Breton (MPB) wegen des bevorstehenden Nationalfeiertages auf heute vorgezogen; die Notierung gewann im Vorwochenvergleich 0,2 Cent auf 2,352 Euro/kg SG hinzu. Laut MPB ist das Lebendangebot weiterhin gering; die Schlachtungen in den Schweinehochburgen des Landes sind seit Jahresbeginn um 6 % zurückgegangen. Deshalb haben einige Schlachthöfe ihre Tätigkeit bereits seit einigen Wochen auf vier Tage in der Woche beschränkt.

Auch in Spanien und Italien arbeiten die Schlachtunternehmen nur noch vier Tage in der Woche; für eine höhere Auslastung fehlen die Schweine. Selbst mit dieser Kürzung reicht in Spanien das Lebendangebot kaum aus, zumal die Masttiere durch die sommerlichen Temperaturen nur noch langsam zunehmen. Die morgige Notierung am Mercolleida wird die sechzehnte Woche in Folge unverändert bei 2,025 Euro/kg Lebendgewicht (LG) erwartet. Solch eine lange Periode mit stabilen Preisen gab es noch nie. Bisher hat laut Mercolleida der Touristenstrom die Fleischnachfrage in Spanien noch nicht so belebt, dass die Verluste im Drittlandsexport ausgeglichen werden können.

In Italien wird befürchtet, dass die Sommerurlauber wegen der Inflation und des Kaufkraftverlustes weniger Geld für Schweinefleisch ausgeben werden. Dortigen Analysten zufolge ist das aktuelle Schweineangebot sehr klein, und die Schlachtbetriebe verzeichnen aktuell einen Margenverlust von 8 Euro je Schwein. Ein weiterer Anstieg der italienischen Notierung ist deshalb fraglich. In Österreich und Belgien ist ebenfalls mit unveränderten Schlachtschweinepreisen zu rechnen.

Quelle: AgE/dw
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