Kartoffelanbau in Nordwesteuropa deutlich rückläufig

14.07.2021 - 16:55:07

Die Landwirte in Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und Belgien haben das Kartoffelareal für die kommende Ernte erstmals seit 2014/15 eingeschränkt.

Kartoffeln
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Die Organisation Nordwesteuropäischer Kartoffelanbauer (NEPG) in Gembloux veranschlagt jetzt die Gesamtfläche auf 497.683 ha; das wären 4,7 % weniger als im Vorjahr. Demnach wurde das Anbauareal für Kartoffeln in Deutschland um 3,5 % auf 183.060 ha verkleinert, in Frankreich um 3,0 % auf 153.840, in den Niederlanden um 6,5 % auf 71.730 ha und in Belgien sogar um 8,2 % auf 89.053 ha.

Die NEPG betont allerdings, dass auch in diesem Jahr vor allem die Hektarerträge für das Kartoffelaufkommen maßgeblich sein dürften. Hier gebe es aber bei den Frühkartoffeln als auch bei der Haupternte derzeit noch viele „Unbekannte“. Bei den Frühkartoffeln habe möglicherweise der starke Regen in den vergangenen Wochen die rechtzeitige Bildung von Trockenmasse behindert. Die Folge wären Verzögerungen bei der Lieferung von vertraglich gebundener Ware. Andererseits könnte dies die Vermarktung der letzten Ware aus der alten Ernte begünstigen.

Nach Angaben der Vereinigung haben die Kartoffelpflanzen in allen vier Ländern genügend Blätter gebildet. Allerdings seien die Knollen deutlich kleiner als im Mehrjahresdurchschnitt. Dagegen sei die Knollenbildung bei den Haupterntesorten überdurchschnittlich hoch, was normalerweise auf eine gute Ernte hindeute. Dafür sei aber genügend Wasser im August und im September erforderlich. Derweil entwickle sich die Covid-19-Situation zwar mehr oder weniger günstig, wobei aber erneute pandemiebedingte Beschränkungen des öffentlichen Lebens und entsprechende Beeinträchtigungen der Nachfrage nach tiefgekühlten Pommes frites und anderen Kartoffelprodukten nicht auszuschließen seien.

Laut NEPG sind die Kosten der Kartoffelerzeuger für die Ernte 2021/22 gestiegen, unter anderem für die Bekämpfung der Kraut- und Knollenfäule sowie für Diesel, Strom und Dünger. Außerdem hätten sich Baustoffe deutlich verteuert, hieß es.

Quelle: AgE
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