Internationaler Weizenmarkt: USDA erwartet deutlich kleinere Schwarzmeerexporte

10.03.2022 - 13:08:33

Russlands Militäraktionen in der Ukraine haben nach der aktuellen Einschätzung des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) die Unsicherheit an den Agrarmärkten in der Region und weltweit deutlich erhöht.

Weizen
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Mit Blick auf Weizen korrigierten die Washingtoner Experten ihre Prognose jetzt für das globale Handelsvolumen 2020/21 um 3,6 Mio. t auf 203,1 Mio. t nach unten. Die Ausfuhren der Ukraine werden nun wegen des Krieges auf nur noch 20 Mio. t Weizen veranschlagt; im Februar waren noch 4 Mio. t mehr erwartet worden. Außerdem setzte das USDA seine Voraussage für die Weizenausfuhren Russlands um 3 Mio. t auf 32 Mio. t herab, weil die Verschiffungen durch den Konflikt und die Verhängung von Wirtschaftssanktionen behindert werden dürften.

Die geringeren Weizenausfuhren der Ukraine und Russlands in der laufenden Vermarktungssaison werden nach Einschätzung der Washingtoner Beamten nur teilweise durch wahrscheinlich umfangreichere Exporte australischer und indischer Ware ausgeglichen. Im Einzelnen sehen sie die Weizenausfuhren Australiens nun auf einem Rekord von 27 Mio. t; im Februar war mit lediglich 26 Mio. t gerechnet worden. Begründet wird dies mit wettbewerbsfähigen Preisen für diese Herkünfte und der zuletzt wetterbedingt deutlich optimistischeren Ernteschätzung des Australischen Amtes für die Land- und Rohstoffwirtschaft (ABARES). Das Weizenaufkommen in „Down Under“ wird nun auf eine Spitzenmenge von 36,3 Mio. t taxiert; im Februar waren „nur“ 34 Mio. t erwartet worden.

Die Weizenausfuhren Indiens veranschlagt das USDA nun für 2021/22 auf 8,5 Mio. t. Die betreffende Aufwärtskorrektur gegenüber der Vormonatsprognose um 1,5 Mio. t begründeten die US-Beamten mit den zuletzt flotten Abrufen indischer Ware am Weltmarkt. Diese Tendenz dürfte sich nach Einschätzung der Fachleute angesichts der umfangreichen Lagerbestände und der attraktiven Weltmarktpreise für diese Getreideart fortsetzen.

Indes beließ das USDA seine Prognose für die Weizenexporte der Europäischen Union in der laufenden Vermarktungssaison bei 37,5 Mio. t. Damit würde Russland von der Gemeinschaft auf der Weltrangliste der Weizenexporteure auf den zweiten Platz verdrängt, gefolgt von Australien, den USA und der Ukraine.

Quelle: AgE
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