Inflation: Nahrungsmittel stärkster Preistreiber

13.06.2023 - 11:58:46

Nahrungsmittel sind trotz einer gewissen Abschwächung aktuell weiterhin der stärkste Preistreiber unter den Güterbereichen. Dies wird durch die heute vom Statistischen Bundesamt (Destatis) veröffentlichten endgültigen Ergebnisse zur Inflation im Mai bestätigt.

Nahrungsmittel
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Laut den vorläufigen Angaben lagen die Verbraucherpreise für Nahrungsmittel im vergangenen Monat um durchschnittlich 14,9 % höher als im Mai 2022. Im April hatte das Plus allerdings noch 17,2 % betragen.

Teurer binnen Jahresfrist waren laut Destatis vor allem Molkereiprodukte, nämlich im Mittel um 28,2 %. Die Preise für Brot und Getreideerzeugnisse legten um 19,3 % zu, die für Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte um 19,0 %. Aber auch für andere Nahrungsmittel, beispielsweise für Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren sowie für Gemüse, mussten die Bundesbürger weiterhin spürbar mehr bezahlen, und zwar im Schnitt 17,9 % beziehungsweise 17,3 %. Hingegen waren Speisefette und Speiseöle um 7,1 % günstiger zu haben als ein Jahr zuvor, insbesondere bedingt durch den Preisrückgang für Butter um 23,3 %.

Die Preise für Energieprodukte lagen im Mai 2023 um durchschnittlich 2,6 % über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Teuerung der Energieprodukte hat sich damit merklich abschwächt, denn im April betrug diese noch 6,8 %. Mittlerweile liegt sie aber deutlich unterhalb der Gesamtteuerung. Verantwortlich für den seit März dieses Jahres unterdurchschnittlichen Auftrieb der Energiepreise ist Destatis zufolge insbesondere der Basiseffekt aufgrund der starken Preisanstiege im Vorjahr infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine.

Die allgemeine Inflationsrate betrug im Mai 2023 in Deutschland 6,1 %. Im März und April 2023 hatte sie noch über der Marke von 7 % gelegen. „Die Inflationsrate hat sich damit weiter abgeschwächt, bleibt jedoch trotzdem auf einem hohen Niveau“, erklärte die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, Ruth Brand. Im Mai 2023 betrug die Inflationsrate ohne Energie laut Destatis 6,5 %. Die Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Energie und Nahrungsmitteln lag mit 5,4 % niedriger und zeigt den Statistikern zufolge, wie stark die Nahrungsmittelpreise die Gesamtteuerung prägen.

Quelle: AgE/ri
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