Gute Kartoffelernte trotz Wetterkapriolen

21.09.2023 - 17:09:15

Die diesjährige Kartoffelernte in Deutschland dürfte laut der ersten Auswertung gut ausfallen. Mit insgesamt voraussichtlich 10,9 Mio. t werden die deutschen Landwirtinnen und Landwirte nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) etwa 2 % mehr Kartoffeln als 2022 und rund 1 % mehr als im mehrjährigen Durchschnitt roden.

Kartoffelernte 2023
(c) proplanta

Im bundesdeutschen Durchschnitt dürften je Hektar etwa 41 t Kartoffeln und damit rund 3 % mehr als im Vorjahr geerntet werden. Einschränkend wies das BMEL allerdings darauf hin, dass bislang erst 36 % der insgesamt knapp 700 Probeflächen aus der „Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung“ (BEE) ausgewertet worden seien. Deshalb könnten sich beim endgültigen Ergebnis der Kartoffelernte noch deutliche Abweichungen ergeben.

Anbau leicht eingeschränkt

Wie das Ministerium heute außerdem berichtete, wurde der Kartoffelanbau zur diesjährigen Ernte im Vergleich zu 2022 leicht eingeschränkt, nämlich um 4.000 ha auf 262.600 ha. Auch in Niedersachsen, dem mit 45 % Flächenanteil bedeutendsten deutschen Kartoffelgebiet, pflanzten die Landwirte auf einer kleineren Fläche als im Vorjahr die Hackfrucht. Die niedersächsischen Betriebe dürften gemäß der ersten amtlichen Auswertung rund 5,1 Mio. t Kartoffeln einbringen, was etwa 3 % weniger wären als im vorigen Jahr.

Von der Klimakrise geprägt

Geprägt war das Kartoffeljahr 2023 laut BMEL von den Folgen der Klimakrise. So hätten die Knollen witterungsbedingt nur verzögert gepflanzt werden können und seien aufgrund des kalten und nassen Frühjahres auch langsamer gewachsen. Im Sommer seien die Dämme dann zunächst ausgetrocknet, bis der viele Regen im Juli und August zu einem stärkeren Schädlingsdruck geführt habe. Die Ernte musste dem Ministerium zufolge witterungsbedingt teilweise unterbrochen werden und verzögerte sich vielerorts.

Abschließendes Fazit noch nicht möglich

Aus diesem Grund könne - insbesondere mit Blick auf die Qualitäten - aktuell noch kein abschließendes Fazit zur diesjährigen Kartoffelernte gezogen werden, stellte das BMEL weiter fest. Witterungsbedingt sei aber davon auszugehen, dass die Qualitäten regional sehr unterschiedlich sein dürften. Sie hingen auch davon ab, wann und wie die Betriebsleiter im Vegetationsverlauf agiert hätten.

Aufgrund der leicht unterdurchschnittlichen Erträge, einem knappen Angebot aus dem Ausland und gestaffelter Erntereife sind nach Angaben des Berliner Agraressorts die Erzeugerpreise für Frühkartoffeln in diesem Jahr höher ausgefallen als in den Vorjahren. Die Preise für die Haupternte seien im August sehr hoch gestartet, hätten sich zuletzt aber wieder in Richtung eines normalen Niveaus bewegt.

Quelle: AgE/ri
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