Globale Nachfrage nach Verarbeitungskartoffeln steigt weiter

26.08.2018 - 20:50:43

Weltweiter Konsum von Tiefkühl-Kartoffelprodukten soll bis 2022 auf fast 14 Millionen Tonnen steigen.

Verarbeitungskartoffeln
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Der weltweite Konsum von Tiefkühl-Kartoffelprodukten dürfte in den kommenden Jahren weiter steigen, wovon auch die Kartoffelbauern in Deutschland profitieren könnten. Wie die Rabobank mit Verweis auf eine aktuelle Prognose des Marktforschungsunternehmens Euromonitor erklärte, wird sich der globale Verbrauch an Tiefkühl-Kartoffelerzeugnissen bis zum Jahr 2022 voraussichtlich auf rund 13,9 Mio. t erhöhen; damit würde das Volumen von 2017 um 950.000 t oder fast 14 % übertroffen. Dafür wären zusätzlich 1,9 Mio. t an Konsumkartoffeln erforderlich. Die jährliche mittlere Wachstumsrate in den beiden wichtigsten Absatzkanälen - Schnellbedienungsrestaurants und Lebensmitteleinzelhandel - beziffern die Fachleute auf jeweils 1,8 %.

Der größte Teil der erwarteten Verbrauchsteigerung soll mit etwa 290.000 t auf China entfallen, gefolgt von Europa mit 170.000 t, Lateinamerika mit 140.000 t sowie dem Mittleren Osten und Afrika mit insgesamt 100.000 t. Außerdem dürfte der Verbrauch im „übrigen Asien“ ohne Indien um 90.000 t steigen, in Ozeanien und Nordamerika um jeweils 40.000 t sowie in Indien um etwa 20.000 t. Das Marktwachstum in den Schwellenländern wird unter anderem mit den dort steigenden Einkommen, der Verstädterung und der zunehmenden Verfügbarkeit an günstigem Fastfood erklärt.

Bereits in den vergangenen Jahren ist die Nachfrage und mit ihr der internationale Handel von Tiefkühl-Kartoffelprodukten kräftig gestiegen. Laut Rabobank belief sich die betreffende Exportmenge 2017 auf insgesamt 7,7 Mio. t; das waren 2,95 Mio. t oder 62 % mehr als 2007. Die wichtigsten Lieferanten am Weltmarkt sind die Niederlande, Belgien, die USA und Kanada. Der Anteil dieser Länder an der gesamten Ausfuhrmenge blieb in den vergangenen Jahren recht stabil und belief sich zuletzt auf zusammen gut 80 %.

Nordamerika und Europa dominieren

Allerdings stellt die Rabobank fest, dass nicht alle wichtigen Exportländerländer in gleichem Ausmaß in der Vergangenheit von der zunehmenden Nachfrage am Weltmarkt für Tiefkühl-Kartoffelerzeugnisse profitiert hätten. Zwar stieg den Analysten zufolge beispielsweise der Anteil der belgischen Kartoffelverarbeiter von 2007 bis 2017 um 11 Prozentpunkte auf 29 %. Gleichzeitig stagnierte aber der niederländische Marktanteil bei etwa 26 %.

Die Konkurrenten in Nordamerika verloren sogar Marktanteile, obwohl sie ihre Liefermenge im Berichtszeitraum um 200.000 t steigern konnten. Unterdessen hat sich die Erzeugung geografisch konzentriert. Nach Angaben der Analysten sind etwa 82 % aller Fabriken, die Konsumkartoffeln zu Tiefkühlprodukten verarbeiten, in Europa und Nordamerika ansässig. Auf diese Kontinente entfallen insgesamt rund 90 % der weltweiten Produktion. Allein die Niederlande kommen auf 17 %. Diese Entwicklung wird erklärt mit den günstigen Boden- und Klimabedingungen für den Anbau von Konsumkartoffeln.

Darüber hinaus hätten die Bauern dort in die Mechanisierung und in Bewässerungsanlagen investiert. Vorteilhaft sei auch die Infrastruktur in den Schwerpunktregionen, denn dort seien Handelsunternehmen und die Zulieferindustrie in unmittelbarer Umgebung angesiedelt.

Quelle: AgE
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