Global Dairy Trade: Milchpulverpreise am Weltmarkt unter Druck

20.07.2022 - 12:24:01

Der Preisdruck für Milchpulver an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) hat sich bei der gestrigen Auktion weiter fortgesetzt. Besonders hart traf es dabei Magermilchpulver.

Milchpulverpreise
(c) proplanta

Im Mittel aller gehandelten Kontrakte kam es gegenüber der vorherigen Versteigerung von Anfang Juli zu einem Abschlag von 8,6 % auf 3.709 $/t (3.661 Euro). Damit ist Wert dieses Pulvers auf einen Jahrestiefstand gesunken; das vergleichbare Vorjahresniveau wird allerdings noch um fast 25 % übertroffen.

Kaum besser lief es an der GDT beim Verkauf von Vollmilchpulver. Der alleinige Anbieter Fonterra musste bei den bis Dezember 2022 laufenden Lieferkontrakten im Schnitt ein Preisminus von 5,1 % auf 3.757 $/t (3.709 Euro) hinnehmen. Das umsatzstärkste Produkt an der GDT rutschte damit ebenfalls auf den tiefsten Stand in diesem Jahr. Der Durchschnittspreis ist nach der Winterhausse wieder auf das Vorjahresniveau zurückgefallen; im langjährigen Mittel blieben die Erlöse für Vollmilchpulver jedoch überdurchschnittlich.

Die anderen Kontrakte für Butter, Milchfett und Cheddarkäse wurden bei der jüngsten GDT-Auktion ebenfalls mit Abschlägen gehandelt, die jeweils im Bereich von 2 % lagen. Der zusammenfassende Preisindex aller umgesetzen Erzeugnisse gab wegen der starken Gewichtung des Milchpulvers gegenüber der Handelsrunde vor zwei Wochen um 5,0 % nach; das waren 8,5 % weniger als zu Jahresbeginn. Die Zeit der exorbitant hohen Preise an der GDT scheint damit vorerst vorbei zu sein.

Marktbeobachter in Neuseeland sehen in der jüngsten Entwicklung an der GDT jedoch keinen Grund zur Panik. „Wenn man das als Reaktion auf die Geschehnisse in der Weltwirtschaft betrachtet, ist es wahrscheinlich nicht übermäßig überraschend", erklärte Fonterra-Manager Mike Cronin gegenüber der Presse. Die mittelfristigen Aussichten für die Milchwirtschaft und die Nachfrage seien immer noch positiv, aber es werde wohl auch zukünftig „noch ein paar weitere dieser Unebenheiten“ geben. Der Marktanalyst Stuart Davidson von der neuseeländischen Börse NZX erklärte, dass die zusätzlichen Mengen auf der GDT-Plattform und die Erwartung einer schwächeren Endverbrauchernachfrage durch die Inflation auf einen deutlichen Preisrückgang für die Handelsrunde hingedeutet hätten. Davidson rechnet jedoch damit, dass die Preise auf diesem Niveau bald Unterstützung finden können.

Quelle: AgE
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