Global Dairy Trade: Erste Preisschwächen am internationalen Milchmarkt

16.03.2022 - 16:51:06

Bei der Auktion an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) haben nach zuvor deutlichen Anstiegen gestern einige Standardmilcherzeugnisse erstmals in diesem Jahr an Wert verloren.

Global Dairy Trade
(c) GDT

Der zusammenfassende Preisindex aller sechs gehandelten Produkte gab gegenüber der vorherigen Versteigerung von Anfang März um 0,9 % nach. Der Index lag damit aber noch auf dem zweithöchsten Niveau aller Zeiten und übertraf das Vorjahresniveau um 21,9 %. Die im Kontrakthandel verkaufte Menge von Milchprodukten belief sich zuletzt auf 23.348 t; das waren 7,4 % weniger als bei der Auktion vor zwei Wochen.

Das Minus im GDT-Gesamtindex war vor allem auf den Preisrückgang beim wichtigsten Handelsprodukt Vollmilchpulver zurückzuführen. Über alle Qualitäten und Liefertermine hinweg ist der Verkaufspreis dafür im Vergleich zu Anfang März um 2,1 % auf 4.596 $/t (4.202 Euro) gesunken. Laut dem Analysten Stuart Davison an der neuseeländischen Börse (NZX) haben Käufer in Asien mehr Vollmilchpulver an der Börse als bei der vorherigen Auktion gekauft, doch hätten sich die Kunden in Afrika und dem Nahen Osten stark zurückgehalten, was auch zu dem schwächeren Ergebnis geführt habe. Für den Marktexperten der Bank Westpac, Nathan Penny, hat auch die Ungewissheit über die weltweite Nachfrage nach Milchprodukten aufgrund der steigenden Covid-19-Infektionszahlen in China die Preise belastet.

Die Preise für Butter gaben bei der jüngsten GDT-Auktion erstmals seit Ende September 2021 wieder nach, und zwar gegenüber der Versteigerung von vor zwei Wochen im Schnitt um 1,8 % auf 6.958 $/t (6.361 Euro). Für Laktose wurden die Kontrakte um 0,6 % günstiger gehandelt. Die Preise für Magermilchpulver zogen dagegen weiter an, und zwar legten um 1,6 % auf 4.545 $/t (4.155 Euro); das war der höchste Stand seit 2013. Zudem mussten die Kunden für wasserfreies Milchfett gegenüber der Handelsrunde von Anfang März einen durchschnittlichen Aufschlag von 0,4 % zahlen; die Lieferkontrakte für Cheddarkäse verzeichneten ein leichtes Plus von 0,3 % auf 6.412 $/t (5.862 Euro).

Quelle: AgE
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