Getreidemarkt: Matif-Futures auf Weizen und Mais schmieren ab

29.06.2023 - 13:54:54

Die Getreidefutures in Paris haben sich in der laufenden Woche deutlich verbilligt und damit ihren Anfang Juni gestarteten charttechnischen Aufwärtstrend beendet.

Warenterminbörse
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Im Einzelnen rutschte der vordere Matif-Weizenkontrakt mit Fälligkeit im September 2023 heute Morgen vorübergehend auf 233,25 Euro/t. Bis gegen 12.00 Uhr erholte sich der Kurs zwar auf 235 Euro/t; das waren aber immer noch 18 Euro/t weniger als der Eröffnungskurs vom Montag. Gleichzeitig gab der Matif-Frontkontrakt auf Mais zur Lieferung im November 2023 im Handelsverlauf um 11,50 Euro/t auf 234,25 Euro/t nach.

Marktanalysten begründeten die zuletzt schwache Markttendenz in Paris vor allem mit den negativen Vorgaben der Futures auf Weizen und Mais an der Terminbörse in Chicago. Für die „bärische“ Stimmung sorgten dort Meteorologen, die für die nächsten sieben Tage reichlich Regen in wichtigen Anbaugebieten voraussagten.

Außerdem drückten die jüngsten Weizenbonitierungen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) auf die Preise. Die Washingtoner Fachleute stuften den Zustand des Winterweizens am 25. Juni auf 40 % der Flächen als „gut“ bis „hervorragend“ ein; das waren 2 Prozentpunkte mehr als eine Woche zuvor. Das Vorjahresniveau wurde damit sogar um 10 Prozentpunkte übertroffen. Indes hängt der Winterweizendrusch der US-Farmer noch deutlich hinter dem Vorjahresstand zurück. Am vergangenen Sonntag waren erst 24 % der betreffenden Anbaufläche abgeerntet; ein Jahr zuvor waren es bereits 39 % gewesen. Damit wurde auch das Fünfjahresmittel von 33 % verfehlt.

Schlechter wurde dagegen die Bestandsentwicklung beim US-Mais bewertet. Hier rangierten zuletzt 50 % der betreffenden Flächen in den beiden oberen Bonitierungsstufen. Sieben Tage zuvor waren es noch 55 % gewesen; die Vorjahresrate lag bei 67 %.

Derweil berichteten Getreidehändler von anhaltendem Angebotsdruck durch russischen Weizen am Weltmarkt. Die diesjährige russische Getreideernte werde zwar deutlich kleiner ausfallen als das 2023 erzielte Rekordaufkommen. Allerdings seien die russischen Weizenlager noch gut gefüllt, und die globalen Ernteaussichten überwiegend optimistisch.

Quelle: AgE/kk
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