Getreide- und Rapsernte in Schleswig-Holstein überdurchschnittlich

25.08.2022 - 16:42:44

Die Landwirte in Schleswig-Holstein haben eine überdurchschnittliche Getreide- und Rapsernte mit überwiegend guten Qualitäten eingefahren.

Ernte 2022 Schleswig-Holstein
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Wie die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein heute in Rendsburg mitteilte, taxiert das Statistikamt Nord das diesjährige Aufkommen an Getreide ohne Körnermais auf 2,6 Mio. t; das wären 5 % mehr als 2021.

Im Einzelnen wurden nach Angaben des Statistikamtes in diesem Jahr schätzungsweise 1,39 Mio. t Winterweizen gedroschen, was in etwa dem Vorjahresniveau entsprechen würde; der langjährige Durchschnitt würde damit allerdings um 1 % verfehlt. Zwar brachten die trocken geernteten Körner meist „überzeugende“ Qualitäten, aber die Proteinwerte fielen teilweise etwas niedriger aus. Für die Wintergerstenproduktion wird indes ein Zuwachs um 10 % auf 634.400 t ausgewiesen, und für die Triticaleerzeugung sogar ein Plus von 16 % auf 75.500 t. Dagegen ging die Roggenernte um 4 % auf 259.000 t zurück.

Derweil fiel die diesjährige Rapsernte in Schleswig-Holstein nach Angaben der Statistiker mit 324.500 t sogar um 43 % höher aus als 2021; der langjährige Durchschnitt wird damit um 21 % übertroffen. Als Ursachen für diese positive Entwicklung werden gute Erträge und die kräftige Ausweitung der Anbaufläche angeführt, die im vergangenen Jahr einen Tiefpunkt erreicht hatte. Mit Blick auf die anstehende Rapsaussaat geht die Landwirtschaftskammer angesichts der hohen Erzeugerpreise davon aus, dass das Areal für die schwarze Ölfrucht erneut ausgeweitet werden dürfte.

Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Werner Schwarz zeigte sich bei der Vorstellung der neuen Daten erfreut über die „gute Erntebilanz“. Allerdings machten den Landwirtinnen und Landwirten Wetterextreme wie Starkregen, Hagel und Hitze zu schaffen. Deshalb wolle die Landesregierung die Landwirtschaft dabei unterstützen, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen und langfristig ihre Treibhausgasemissionen zu senken, so Schwarz. Zu diesem Zweck solle ein Kompetenzzentrum für klimaeffiziente Landwirtschaft aufgebaut werden.

Kammerpräsidentin Ute Volquardsen bezeichnete die aktuellen Erzeugerpreise als „erfreulich“. Weniger erfreulich seien allerdings die Steigerungen bei den Betriebsmittelkosten. Der Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein, Klaus-Peter Lucht, beklagte ebenfalls „die Explosion der Dünger- und Dieselkosten“. Für den Fall einer möglichen Gasknappheit forderte er, der Düngemittelproduktion Vorrang einzuräumen.

Quelle: AgE
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