Gerstenmalz: Europäische Union bleibt Exportweltmeister

27.10.2023 - 13:23:43

Die Gerstenmalzexporte der Europäischen Union dürften im laufenden Wirtschaftsjahr nur marginal geringer ausfallen als 2022/23, womit die Gemeinschaft weiterhin die Rangliste der Lieferanten am Weltmarkt mit großem Abstand anführen wird.

Gerstenmalz
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Der Internationale Getreiderat (IGC) rechnet aktuell mit die EU-Gerstenmalzausfuhren von 3,38 Mio. Tonnen Getreideäquivalent; das wären lediglich 0,9% weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig dürfte der Welthandel nach Einschätzung der Londoner Fachleute um 2,1% auf 8,22 Mio. Tonnen schrumpfen.

Brasilien importiert mehr

Vor allem für Asien rechnet der Getreiderat für 2023/24 mit einer Einschränkung der Gerstenmalzimporte, und zwar im Vorjahresvergleich um 11,1% auf 2,65 Mio. Tonnen Getreideäquivalent. Außerdem erwarten die Marktexperten für Nord- und Zentralamerika ein Minus von 1,9 % auf insgesamt 1,95 Mio. Tonnen Getreideäquivalent. Nachfragezuwächse auf beobachtet der IGC indes vorwiegend in Schwellenländern und dabei vor allem in Afrika, dessen Einfuhren sich 2023/24 im Vorjahresvergleich um 6,4% auf 1,325 Mio. Tonnen Getreideäquivalent vergrößern sollen. Zudem wird erwartet, dass Südamerika seine Importe in gegenüber 2022/23 um etwa 7% auf 1,975 Mio. Tonnen Getreideäquivalent ausweitet. Größter Abnehmer ist dort Brasilien, dessen Nachfrage am Weltmarkt um 6,3% auf 1,6 Mio. Tonnen Getreideäquivalent wachsen soll.

Bierkonsum dürfte langfristig weiter steigen

Dem Getreiderat zufolge wird das weltweite Angebot an Malz trotz der im Vergleich zu 2022/23 deutlich kleineren globalen Gerstenernte ausreichen, um die internationale Nachfrage zu decken. Denn der Bedarf der Brauunternehmen zur Deckung der Verbrauchernachfrage nach den entsprechenden Getränken dürfte wegen der rückläufigen Realeinkommen weiterhin gedämpft bleiben. Außerdem hätten sich die Brauereien immer noch nicht von den kräftigen Kostensteigerungen für Rohstoffe, Verpackung und Transport erholt. Auf längere Sicht prognostiziert der Getreiderat allerdings einen anhaltenden Aufwärtstrend insbesondere des weltweiten Bier- und Whiskykonsums.

Quelle: AgE/kk
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