Geringerer Biodiesel-Verbrauch im ersten Halbjahr

06.09.2021 - 11:46:49

Im bundesdeutschen Straßenverkehr ist im ersten Halbjahr 2021 weniger Dieselkraftstoff und damit einhergehend auch weniger Biodiesel getankt worden als im Vergleichszeitraum von 2020.

Biodiesel
(c) proplanta

Laut Angaben der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) verringerte sich der Verbrauch von Biodiesel um 19,6 % auf 1,14 Mio. t. Im Durchschnitt seien 7,1 % Biodiesel beigemischt worden, während es in der ersten Jahreshälfte 2020 noch 8,1 % gewesen seien.

Sollte sich die Verbrauchsentwicklung im zweiten Halbjahr so fortgesetzt haben und weiter fortsetzen, wird der Verbrauch an Biodiesel zur Beimischung der UFOP zufolge gemäß den Berechnungen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) 2021 insgesamt rund 2,4 Mio. t erreichen. Im Jahr 2020 seien es 3 Mio. t gewesen.

Die UFOP wies darauf hin, dass die Quotenjahre 2020 und 2021 nicht vergleichbar seien, auch wenn für die Unternehmen der Mineralölwirtschaft in beiden Jahren eine Treibhausgas-(THG)-Minderungsquote von 6 % gelte. Im vorigen Jahr seien alle EU-Mitgliedstaaten verpflichtet gewesen, gemäß der Vorgabe der Kraftstoffqualitätsrichtlinie eine THG-Minderung von 6 % umzusetzen. Für das Verpflichtungsjahr 2020 sei die Quotenübertragung aber nicht möglich gewesen; diese sei ab 2021 wieder zugelassen. Die Förderunion erwartet, dass die in diesem Jahr wieder mögliche THG-Quotenübertragung die Nachfrage nach Biodiesel bremsen wird.

Eine finale Einschätzung der diesjährigen Entwicklung ist laut der UFOP jedoch schwierig, da die THG-Quotenverpflichtung 2022 auf 7 % steige und der Dieselverbrauch infolge der Zunahme der E-Mobilität der Dieselverbrauch tendenziell sinke. Die staatliche Förderung der E-Mobilität führe vorrangig zu einem Bestandabbau von Diesel-Pkw.

Vor diesem Hintergrund sei für die Exporte der deutschen Biodieselindustrie von Bedeutung, in welcher Höhe die THG-Quoten im Zuge der Umsetzung der neuen Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) für das Quotenjahr 2022 festgelegt würden, stellte die UFOP fest. Der Zeitdruck beim Klimaschutz sei groß. Auch das immer kleiner werdende Restbudget für die bis 2030 noch erlaubten THG-Emissionen gebe den Handlungsdruck klar vor: Das THG-Reduktionspotential von nachhaltig zertifizierten Biokraftstoffen müsse genutzt werden als Beitrag der EU für die Einhaltung des 1,5-Gradziels im Jahr 2030, so die Förderunion.

Quelle: AgE
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