Geflügelpest inzwischen in fast allen südamerikanischen Ländern außer Brasilien

18.02.2023 - 09:00:00

Die Geflügelpest breitet sich in Südamerika immer weiter aus. Als inzwischen elftes Land des Subkontinents bestätigte Argentinien am vergangenen Mittwoch (15.2.) den landesweit ersten Nachweis von Geflügelpest, und zwar bei Andengänsen in einer Lagune nahe der Grenze zu Bolivien.

Geflügelpest Südamerika
(c) proplanta

Auch in Uruguay trat die Seuche jetzt erstmals auf. Gemeldet wurden Fälle infizierter Schwarzhalsschwäne im Süden des Landes.

Sowohl in Argentinien als auch Uruguay soll der Virustyp H5N1 nachgewiesen worden sein. Beide Staatsregierungen riefen den sanitären Notstand jeweils für die gesamten Landesgebiete aus und kündigten schärfere Präventionsmaßnahmen an.

In den Monaten zuvor war die Seuche bereits in neun südamerikanischen Ländern, darunter Bolivien, Chile und Peru, nachgewiesen worden. Betroffen waren hier zum Teil auch Nutztierhaltungen, weshalb es beispielsweise in Bolivien zur Keulung von 35.000 Legehennen kam. In Peru machte die Geflügelpest im Dezember Schlagzeilen, weil neben mehreren Tausend Wildvögeln auch etwa 600 Seelöwen dem Virus zum Opfer fielen.

Keine Fälle gab es bislang in Paraguay und Brasilien, dem größten Geflügelfleischexporteur der Welt. Aber auch dort lässt das Auftreten der Seuche in den Nachbarländern die Alarmglocken immer lauter schrillen. Indes bemühte sich Brasiliens Landwirtschaftsminister Carlos Fávaro um Beruhigung. Man verfüge über ein gutes Überwachungssystem und habe die Bevölkerung für das Melden toter oder kranke Vögel sensibilisiert. Ziel sei es, das Auslandsgeschäft der Geflügelfleischerzeuger zu sichern.

Von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kam derweil eine zurückhaltende Warnung in Sachen Geflügelpest. Zwar sei das Risiko für den Menschen weiterhin als niedrig einzustufen. Die jüngsten Infektionen bei Säugetieren, darunter den Seelöwen in Peru und Nerzen in Spanien, müssten aber genau untersucht werden. Es gelte, auf jegliche Veränderung des Virus vorbereitet zu sein. Um Infektionen von Menschen vorzubeugen, sollten tote oder kranke Wildtiere nicht angefasst werden. Wo ein enger Kontakt zwischen Menschen und Tieren bestehe, seien die Sicherheitsvorgaben einzuhalten.

Quelle: AgE/lu
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