Französische Kartoffelernte könnte 6,9 Millionen Tonnen erreichen

27.08.2021 - 16:53:20

Frankreichs diesjährige Ernte an Speise- und Verarbeitungskartoffeln könnte größer ausfallen als im vergangenen Jahr.

Kartoffeln aus Frankreich
(c) proplanta

Der französische Fachverband der Kartoffelproduzenten (UNPT) prognostiziert jetzt nach Proberodungen für die Haupternte ein Aufkommen von insgesamt 6,4 Mio. t bis 6,9 Mio. t Speise- und Verarbeitungsware, nach 6,8 Mio. t im Vorjahr. Die Fachleute rechnen mit durchschnittlichen Erträgen. Allerdings sei die Anbaufläche im Vorjahresvergleich um 3 % eingeschränkt worden.

Außerdem berichtete der Verband von einer erheblichen Kostensteigerung beim Pflanzenschutz. Auslöser sei der „noch nie dagewesene Krankheitsdruck“, vor allem durch Mehltau. Unterdessen fürchteten Erzeuger, die sich zu sehr restriktiven Produktionsvorgaben und zum ökologischen Landbau verpflichtet hätten, deutliche Ertragseinbußen bis hin zum Totalverlust. Solche Einbußen und zusätzlichen Kosten könnten nicht allein von den Erzeugern getragen werden. Die Kostensteigerungen müssten von allen Vermarktungsstufen aufgefangen werden, so der Verband.

Außerdem forderte der UNPT mit Blick auf innovative Lösungen zur Bekämpfung des Mehltaus und die neuen Risiken durch den Klimawandel Pragmatismus von den politischen Entscheidungsträgern. Wenn den Kartoffelanbauern Instrumente zur Bewältigung agroklimatischer Risiken vorenthalten würden, dann seien ihre Einkommen und die Versorgung mit Lebensmitteln ernsthaft bedroht.

Unterdessen hob das Monitoring Agricultural ResourceS (MARS) der Europäischen Kommission seine Prognose für den durchschnittlichen Kartoffelertrag in Frankreich um 1,8 t/ha auf 42,8 t/ha an; das wären 5,9 % mehr als im Vorjahr und 4,9 % mehr als das Fünfjahresmittel. Die MARS-Voraussage für den durchschnittlichen Kartoffelertrag in der EU liegt nun bei 34,8 t/ha; Ende Juli waren 0,1 t/ha weniger erwartet worden. Damit würde die Vorjahresmenge um 3,5 % übertroffen.

Derweil haben die Terminpreise für Kartoffeln in den vergangenen dreieinhalb Wochen unter dem Strich nachgegeben. An der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig kostete der Kartoffelfuture mit Fälligkeit im April 2022 heute Morgen gegen 10.25 Uhr 17,70 Euro/dt; das waren 1,80 Euro/dt weniger als das Anfang August markierte Zwischenhoch.

Quelle: AgE
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