Frankreich: Deutlich mehr Raps als im Vorjahr erwartet

09.06.2022 - 16:53:13

Die französischen Landwirte werden in diesem Jahr voraussichtlich eine leicht höhere Wintergersten- und eine deutlich größere Rapsernte als 2021 einfahren, obgleich die Erträge aufgrund von Trockenheit im Mittel niedriger ausfallen dürften.

Rapsanbau Frankreich
(c) proplanta

Das geht aus den ersten Produktionsschätzungen des Statistischen Dienstes des Pariser Landwirtschaftsministeriums (Agreste) für 2022 hervor. Für Weizen wurde noch keine Ernteschätzung abgegeben. Während die Anbaubedingungen insgesamt gut geblieben seien, habe sich die Trockenheit landesweit intensiviert und das Potential bei Wintergerste und Raps beeinträchtigt, so die Statistiker.

Agreste veranschlagt die Wintergerstenproduktion auf 8,25 Mio. t, das wären 33.000 t oder 0,4 % mehr als 2021. Die Erträge dürften der Schätzung zufolge im Landesmittel 65,0 dt/ha erreichen, nach 68,5 dt/ha ein Jahr zuvor. „In der Region Centre-Val de Loire, der wichtigsten Anbauregion für Wintergerste, soll der Ertrag um 9 dt/ha auf 64 dt/ha sinken. In dieser Region wird die Ausweitung des Anbaus den Ertragsrückgang nicht ausgleichen“, stellten die Fachleute in Paris fest.

Für den Winterraps erwartet der Statistische Dienst eine Erntemenge von 3,87 Mio. t; womit das Vorjahresergebnis um 585.000 t oder 17,8 % übertroffen würde. Der Rapsertrag wird dabei im Schnitt auf 32,6 dt/ha veranschlagt, gegenüber 33,5 dt/ha im Jahr zuvor. Agreste berichtete zum Rapsanbau, dass die Erträge nach Nordosten hin stark ansteigen dürften, jedoch aufgrund des Wassermangels in der Mitte und im Westen Frankreich „deutliche“ Rückgänge und Qualitätseinbußen zu erwarten seien. Die Landwirte dehnten den Anbau von Winterraps um 21,1 % auf 1,12 Mio. ha aus, was aber noch 4,6 % weniger ist als im fünfjährigen Mittel.

Das gesamte Getreideareal einschließlich Körnermais schätzt Agreste zur Ernte 2022 aktuell auf 9,04 Mio. ha, verglichen mit 9,32 Mio ha ein Jahr zuvor. Auch der Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2021 wurde spürbar verfehlt; dieser belief sich auf 9,205 Mio. ha. Besonders stark wurden im Jahresvergleich der Anbau von Hartweizen und Körnermais eingeschränkt, nämlich um 6,4 % und 6,8 %. Die Weichweizenfläche wurde um 4,5 % zurückgenommen. Dagegen ist der Anbau von Wintergerste um 5,7 % ausgeweitet worden.

Quelle: AgE
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