Fleischproduktion: Schweineschlachtungen weiter im Sinkflug

13.12.2022 - 13:15:40

Bei den stark rückläufigen Schweineschlachtungen in Deutschland zeichnet sich keine Wende ab. Zuletzt hat sich der Negativtrend sogar noch etwas verschärft.

Schweinefleisch
(c) goir - fotolia.com

Wie aus Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervorgeht, kamen im Oktober rund 3,80 Millionen Tiere an die Haken der hiesigen Schlachtbetriebe; das waren 445.100 Stück oder 10,5 % weniger als im Vorjahresmonat. Im September hatte das Minus bei 10,3 % und im August bei 7,1 % gelegen, womit sich die Lücke zum Vorjahresmonat weiter vergrößert hat. Die Schweinefleischerzeugung fiel im Berichtsmonat mit 363.700 t um 10,2 % kleiner als im Oktober 2021 aus. Solch starke Abnahmeraten hat es lange Zeit nicht gegeben.

Kaum besser sieht die Bilanz für die ersten zehn Monate 2022 aus. Den Statistikern aus Wiesbaden zufolge wurden in Deutschland von Januar bis Oktober insgesamt 39,13 Millionen Schweine zerlegt; gegenüber der Vorjahresperiode bedeutet das ein Minus von 3,95 Millionen Tieren oder 9,2 %. Die Schweinefleischerzeugung nahm wegen des geringeren Schlachtgewichts in diesem Zeitraum sogar um 9,8 % auf knapp 3,73 Mio. t ab. Vor fünf Jahren waren es noch rund 830.000 t oder 22 % mehr gewesen.

Das wachsende Defizit im Schlachtschweineangebot versuchen einige Schlachtunternehmen durch vermehrte Einfuhren von Mastschweinen aus dem Ausland zu decken. Erstmals seit Jahren ist wieder ein leichter Anstieg der Schlachtungen von Auslandsschweinen zu verzeichnen, und zwar von Januar bis Oktober um 2,0 % auf 996.600 Stück im Vorjahresvergleich. Doch das reicht bei weitem nicht aus, um den Rückgang aus den heimischen Ställen auszugleichen. Laut Destatis sank die Zahl der an die Schlachtbetriebe gelieferten Inlandsschweine um 3,97 Millionen Stück oder 9,4 %.

Den Schlachtunternehmen in Deutschland standen in den ersten zehn Monaten 2022 auch weniger Rinder für die Verarbeitung zur Verfügung. Das betreffende Aufkommen war mit insgesamt 2,45 Millionen Tieren gegenüber der Vorjahresperiode um 211.800 Stück oder 8,0 % rückläufig. Die Rindfleischerzeugung nahm um 8,4 % auf 805.800 t ab. Die Landwirte lieferten mit 821.100 Altkühen 10,6 % weniger dieser Tiere an die Schlachtstätten; bei Bullen und Ochsen wurde ein Rückgang von 6,3 % auf 935.600 Stück verzeichnet. Geringer fiel das Schlachtviehaufkommen im Vorjahresvergleich auch bei den Färsen mit 9,0 % und bei Kälbern mit 3,2 % aus.

Quelle: AgE/dw
© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.