Fleischproduktion in Frankreich und Belgien sinkt auf Mehrjahrestief

06.02.2024 - 17:34:29

Frankreich und Belgien sinkt auf Mehrjahrestief

Fleischproduktion in Frankreich und Belgien
(c) proplanta

In Frankreich und Belgien ist im vergangenen Jahr weniger Fleisch produziert worden als 2022. Wie aus vorläufigen Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) hervorgeht, nahm die Erzeugung in Frankreich bei den vier Hauptfleischarten im Jahresvergleich insgesamt um 126.800 Tonnen oder 2,5 % auf 4,98 Mio. Tonnen ab. Schweinefleisch blieb mit 2,06 Mio Tonnen die wichtigste Fleischart, das Aufkommen fiel jedoch mit 2,06 Mio. Tonnen um 4,2 % kleiner als 2022 und so gering wie noch nie in diesem Jahrtausend aus.

Bei den französischen Schlachtunternehmen kamen dabei 21,84 Millionen Schweine an die Haken; das waren 1,13 Millionen Stück oder 4,9% weniger als im Jahr zuvor. Ähnlich sah das bei Rindern aus. Hier sank die französische Fleischerzeugung binnen Jahresfrist um fast 60.000 Tonnen oder 4,4 % auf 1,30 Mio. Tonnen; was einen neuen Tiefpunkt seit mehreren Jahrzehnten bedeutete. Insgesamt nahm das Schlachtaufkommen um 222.200 Rinder auf 4,04 Millionen Stück ab.

Geflügelfleisch überwindet Tiefpunkt

Gegen den Trend nahm hingegen die Geflügelfleischproduktion in Frankreich zu, und zwar im Vorjahresvergleich um 29.800 Tonnen oder 2,0 % auf 1,53 Mio. Tonnen. Im Jahr 2022 war die Erzeugung allerdings auf das niedrigste Niveau seit dem Jahrtausendwechsel gesunken, woran die hohen Tierverluste durch die Geflügelpest ihren Anteil hatten. Bei der Erzeugung von Schaf- und Ziegenfleisch setzte sich der langfristige Negativtrend 2023 verstärkt fort.

In den Schlachtunternehmen wurden 4,36 Millionen Tiere zerlegt; das waren 347.000 Stück beziehungsweise 7,4 % weniger als 2022. Die Produktion von Schaf- und Ziegenfleisch sank um 7,9 % auf 78.700 Tonnen und lag damit erstmals unter der Marke von 80.000 Tonnen. Hierbei ist, wie bei den anderen Fleischarten, aber nur die in den meldepflichtigen Schlachtstätten produzierte Menge erfasst.

Deutlich weniger Schlachtschweine in Belgien

In Belgien nahm 2023 die Fleischerzeugung insgesamt gegenüber dem Vorjahr um 5,3 % auf 1,63 Mio. Tonnen ab. Verantwortlich dafür der Einbruch der Schweinefleischproduktion. Aufgrund des Bestandsabbaus und der vielen nach Spanien exportierten Ferkel nahm die Zahl der an die belgischen Schlachtstätten gelierten Schweine um 1,16 Millionen Stück oder 11,0 % auf 9,36 Millionen ab.

Die höheren Schlachtgewichte milderten den Rückgang der Fleischerzeugung etwas ab, die aber mit einem Minus von 9,7 % auf 931.670 Tonnen so stark sank wie nie zuvor. Die Produktion von Geflügelfleisch konnte in Belgien hingegen im Vergleich zu 2022 um 1,8 % auf 456.900 Tonnen zulegen. Auch das Aufkommen an Rindfleisch erhöhte sich etwas, nämlich um 0,9 % auf 240.180 Tonnen. Die wenig relevante Erzeugung von Schlaf- und Ziegenfleisch fiel mit statistisch erfassten 2.170 Tonnen um gut 10 % kleiner als im Vorjahr aus.

Quelle: AgE/dw
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