Flächenwachstum des Ökolandbaus in Frankreich hält an

12.07.2021 - 19:59:44

Ungeachtet der Probleme bei der Auszahlung von Ökobeihilfen ist in Frankreich der Ökolandbau im vergangenen Jahr weiter kräftig gewachsen.

Ökolandwirtschaft Frankreich
(c) proplanta

Wie die Agentur für die Entwicklung und Förderung des ökologischen Landbaus (Agence Bio) am Freitag berichtete, wurde die ökologisch bewirtschaftete Fläche 2020 gegenüber dem Vorjahr um 12 % auf rund 2,55 Mio. ha ausgedehnt; davon entfielen etwa 592.000 ha auf Betriebe in der Umstellung. Somit wurden fast 9,5 % der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) nach den Kriterien des Ökolandbaus bewirtschaftet.

Die Anzahl der Betriebe in der ökologischen Erzeugung knackte nach Angaben der Agentur erstmals die Marke von 50.000; sie legte um 13 % auf 53.255 Betriebe zu. Auch in den nachgelagerten Stufen der Wertschöpfungskette geht das Wachstum unvermindert weiter. In Verarbeitung und Handel waren zuletzt insgesamt 25.763 Unternehmen tätig; das waren 12 % mehr als noch 2019.

Den flächenmäßig größten Anteil an den Bioflächen hatte im vorigen Jahr nach Angaben der Agentur mit rund 1,52 Mio ha noch immer der Futterbau, der gegenüber 2019 um 9 % zulegte. Auf Ackerkulturen entfielen 2020 insgesamt 668.500 ha, was ein Plus von 15 % bedeutete. Dominierend war dabei mit 473.700 ha die Biogetreideerzeugung, die gegenüber dem Vorjahr um 10 % ausgeweitet wurde. Der Anbau von ökologisch erzeugten Früchten wurde den jüngsten Daten zufolge um 8 % auf 56.600 ha ausgedehnt, während die Fläche für den Biogemüsebau um 16 % auf 42.200 ha zunahm. Ungebrochen ist der Biotrend auch bei den Winzern. Die betreffende Rebfläche wurde - ähnlich wie 2019 - um 22 % vergrößert und erreichte im vergangenen Jahr 137.400 ha.

Den Gesamtwert der 2020 umgesetzten Biolebensmittel beziffert die Agentur auf rund 13,2 Mrd. Euro; das waren 10,4 % mehr als im Vorjahr. Deutliche Spuren hat die Corona-Krise hinterlassen. Während die Erlöse im Lebensmittelhandel um 12,2 % auf insgesamt 12,67 Mrd. Euro anstiegen, gingen die Umsätze mit ökologischen Erzeugnissen in der traditionellen Gastronomie um 33 % und in der Gemeinschaftsverpflegung um fast 24 % zurück. Pro Kopf und Jahr hat der durchschnittliche französische Haushalt 2020 der Agentur zufolge 188 Euro für Biolebensmittel ausgegeben; an den Gesamtkosten für Nahrung entsprach das einem Anteil von 6,5 %.

Quelle: AgE
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