FAO-Index: Agrarpreise auf dem Weltmarkt auf Rekordhoch

07.03.2022 - 19:33:40

Die Weltmarktpreise für wichtige landwirtschaftliche Erzeugnisse haben im Februar ein neues Rekordhoch erreicht, obwohl die Folgen des russischen Überfalls auf die Ukraine erst zum Teil durchschlugen.

FAO Preisindex
(c) fao

Wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) am vergangenen Freitag mitteilte, kletterte der von ihr berechnete Preisindex im Februar 2022 gegenüber dem Vormonat um 3,9 % auf 140,7 Punkte. Der Vorjahreswert wurde damit um 24,1 % übertroffen.

Zum Anstieg des Indexes trug erneut vor allem die Entwicklung der Pflanzenöle bei, deren Subindex im Berichtsmonat um 8,5 % nach oben schnellte. Maßgeblich dafür war der FAO zufolge wiederum der Anstieg der Palm-, Soja- und Sonnenblumenölpreise. Für Auftrieb hätten unter anderem das kleinere Angebot an Palmöl aus Indonesien, die schlechteren Aussichten für die Sojabohnenernte in Südamerika und die Besorgnis über ein Wegfall der Sonnenblumenölexporte aus der Schwarzmeerregion gesorgt.

Überdurchschnittlich kletterte auch der Milchpreisindex nach oben, nämlich im Monatsvergleich um 6,4 %. Gestützt wurde der Markt durch die kleiner als erwartet ausgefallene Milchmenge in Westeuropa und Ozeanien sowie die Importnachfrage insbesondere aus Nordasien und dem Nahen Osten. Der FAO-Getreidepreisindex erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 3,0 %, angeführt von höheren Notierungen für Grobgetreide, wobei die Maispreise um 5,1 % zulegten. Das war auf die Sorgen über die Erntebedingungen in Südamerika, Unsicherheiten über den Maisexport aus der Ukraine und steigende Weizenpreise zurückzuführen. Letztere stiegen laut FAO wegen der Ungewissheit über die Exporte aus dem Schwarzmeerraum um 2,1 %.

Der FAO-Fleischpreisindex legte im Februar um 1,1 % zu, wobei die Rindernotierungen aufgrund der starken Importnachfrage, des knappen Angebots in Brasilien und der hohen Nachfrage für den Wiederaufbau der australischen Rinderherden ein neues Rekordhoch erreichten. Während die Preise für Schweinefleisch leicht anstiegen, verbilligten sich Schaf- und Geflügelfleisch, was zum Teil auf ein hohes Exportangebot Ozeaniens beziehungsweise auf geringere Importe Chinas zurückzuführen war. Entgegen dem Gesamttrend sank der FAO-Zuckerpreisindex um 1,9 %. Ausschlaggebend dafür waren günstigere Produktionsaussichten in wichtigen Exportländern.

Quelle: AgE
© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.