EU-Zuckerindustrie lehnt weitere Zugeständnisse strikt ab

22.12.2021 - 17:07:12

Die europäische Zuckerindustrie warnt vor weiteren Importzugeständnissen im Rahmen der von der EU angestrebten Freihandelsabkommen mit Drittstaaten.

Zuckerrüben
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Wie der Verband der Europäischen Zuckerindustrie (CEFS) am 21.12.2021 feststellte, ist die Branche insbesondere mit Blick auf die möglichen Übereinkünfte mit Indien, Australien und Indonesien beunruhigt. Zudem seien im kommenden Jahr die Handelsabkommen mit dem Mercosur-Block und mit Mexiko zu erwarten.

CEFS gibt zu bedenken, dass die EU-Zuckerindustrie bereits seit gut vier Jahren unter niedrigen Preisen leide. Die Corona-Krise habe zu einem weiteren Rückgang der Nachfrage geführt, und der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU habe die britischen Zuckereinfuhren deutlich gebremst.

Kein gutes Haar lässt der Dachverband an dem bereits 2013 geschlossenen Assoziierungsabkommen mit den sechs zentralamerikanischen Staaten Costa Rica, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Panama sowie El Salvador. Hier hat die EU laut CEFS eine jährliche Freihandelsquote von 166.860 t Zucker vereinbart. Besonders scharf kritisiert wird aber, dass sich die EU darüber hinaus „für alle Zeiten“ auf eine jährliche Anhebung der Quote um jeweils 5.000 t Zucker eingelassen habe.

Für nicht hinnehmbar erachtet es die europäische Zuckerindustrie in dem Zusammenhang, dass die in dem Abkommen vereinbarten Klima- und Umweltschutz- sowie sozialen Mindeststandards offenbar nicht kontrolliert werden. So sei es unter anderem in Guatemala zu deutlichen Verstößen gekommen. Diese seien jedoch folgenlos geblieben, beklagt der CEFS.

Quelle: AgE
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