EU-Getreideernte: COCERAL noch recht optimistisch gestimmt

20.09.2018 - 13:28:00

Die Getreidehändler in der Europäischen Union geben sich mit Blick auf das diesjährige Getreideaufkommen insgesamt etwas optimistischer als der Berufsstand und die Genossenschaften.

EU-Getreideernte 2019
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Der EU-Dachverband der Getreidehändler (COCERAL) schätzt die Erntemenge aktuell auf 283,5 Mio. t, während EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) in ihrer Juli-Vorhersage von nur 273,8 Mio. t ausgingen. Im Vorjahr waren laut COCERAL allerdings insgesamt 300,2 Mio. t Getreide von den Landwirten in der EU eingefahren worden.

Dabei liegen die Ernteschätzungen von COCERAL für die wichtigen Getreidearten Weichweizen und Gerste jedoch unter denen von COPA und COGECA. Erklären lässt sich die dennoch insgesamt höhere Produktionserwartung für Getreide mit den deutlich niedrigeren Vorhersagen von COPA und COGECA für Mais und Sorghum.

Die EU-Getreidehändler gehen hinsichtlich der Weichweizenproduktion aktuell von 129,9 Mio. t aus, verglichen mit 141,9 Mio. t im vergangenen Jahr. COPA und COGECA rechnen hier mit 131,1 Mio. t. Die Einbußen zu 2017 sind vor allem auf die Entwicklungen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Polen und Skandinavien zurückzuführen. Während die deutsche Weichweizenernte 2017 sich noch auf 24,3 Mio. t belief, wird diese von COCERAL für 2018 nur noch auf 20,0 Mio. t veranschlagt.

Die Gerstenproduktion wird von COCERAL auf 57,4 Mio. t geschätzt, wobei COPA und COGECA hier im Juli von 60,3 Mio. t ausgingen. Die Vorjahresmenge betrug laut den COCERAL-Daten 58,3 Mio t. Auch hier ist der Rückgang allen voran auf die schlechteren Erträge in Deutschland, Frankreich, Polen und Skandinavien zurückzuführen. In der Bundesrepublik waren 2017 noch 10,9 Mio t Gerste gedroschen worden; dieses Jahr sollen es 9,6 Mio. t gewesen sein.

Auch für die noch in Teilen laufende Körnermaisernte zeichnet sich ein kleineres Ergebnis ab: Allerdings rechnet COCERAL hier nur mit einem Rückgang um 1,8 Mio. t auf 58,9 Mio. t, während COPA/COGECA von einem Einbruch auf 42,5 Mio. t ausgeht.

Quelle: AgE

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