EU-Agrarmärkte: Kommission zeigt sich vorsichtig optimistisch

09.07.2021 - 14:07:40

Vorsichtig optimistisch zeigt sich die Europäische Kommission im Hinblick auf die weitere Entwicklung der EU-Agrarmärkte.

EU-Agrarmärkte
(c) proplanta

Wie die Brüsseler Behörde in ihrem aktuellen Wirtschaftsausblick feststellt, dürften die Fortschritte bei den Corona-Impfungen und die damit mögliche Aufhebung von Einschränkungen positive Auswirkungen auf die Nachfrage nach Lebensmitteln haben. Allerdings geben die Beamten einschränkend zu bedenken, dass angesichts der Delta-Variante des Coronavirus‘ weiter Unsicherheiten bestünden.

Zu den Ackerkulturen heißt es, dass eine Reihe von ihnen im Frühjahr erheblichen Preisschwankungen unterworfen gewesen sei. Treiber dessen seien eine hohe Nachfrage aus China und den USA sowie wetterbedingte Unsicherheiten in Bezug auf die globale Produktion gewesen. Für das Erntejahr 2021/22 rechnet die Behörde damit, dass die Getreideerzeugung in der EU 288,7 Mio. t erreichen wird. Dies würde einem Anstieg von 3 % gegenüber der vorherigen Erntemenge entsprechen. Erwartet wird im Einzelnen eine Steigerung der Weich- und Hartweizen- sowie der Maisproduktion.

Zudem geht die Kommission von einem deutlichen Anstieg der Ölsaatenerzeugung in der EU auf 30,1 Mio. t aus; dies würde im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 9,5 % bedeuten. Das Aufkommen an Eiweißpflanzen soll um 6,7 % auf 4,6 Mio. t zulegen. Auch sei zu erwarten, so die Behörde, dass die Nachfrage der Futterindustrie nach Getreide und Ölschroten sowie der Verbrauch von Pflanzenölen insbesondere zu industriellen Zwecken steigen werden.

Die Milchanlieferungen werden sich nach Einschätzung der Kommission nach dem kalten Frühjahr erholen und dürften 2021 insgesamt um 0,8 % auf gut 146 Mio. t zulegen. Hinsichtlich der Milcherzeugnisse wird mit einem leichten Anstieg der Käse- und Butterproduktion in der EU um gut 86.000 t oder 0,8 % sowie 23.000 t beziehungsweise 1,0 % gerechnet.

Die Rindfleischproduktion wird dagegen der aktuellen Prognose zufolge gegenüber 2020 um 1,3 % oder 92.000 t abnehmen. Als Hauptgrund dafür macht die Kommission die coronabedingt schwache Nachfrage des Gaststättensektors verantwortlich. Die Exporte hochwertiger Teilstücke nach Kanada und Japan dürften aber aufgrund der ausgehandelten Handelsabkommen weiter zunehmen.

Für Schweinefleisch sagt die Kommission weiterhin eine Zunahme der EU-Produktion voraus. Konkret wird hier mit einem Anstieg um 394.000 t oder 1,7 % gerechnet. Auch wenn die Ausfuhren nach Großbritannien wegen des Brexit zurückgegangen seien, dürften die Schweinefleischexporte der EU-27 in diesem Jahr um 5 % zunehmen, so die EU-Behörde. Relativ hohe Preise sollten die gestiegenen Futterkosten kompensieren.

Quelle: AgE
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