Erzeugerpreise nur noch knapp über Vorjahresniveau

12.05.2023 - 12:46:04

Die Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte lagen im März 2023 nur noch um 1,1 % über dem Vergleichswert des Vorjahresmonats. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute mitteilte, ist damit der Vorsprung den sechsten Monat in Folge gesunken.

Erzeugerpreisindex März 2023
(c) destatis

Im Februar 2023 hatten die Agrarprodukte im Vorjahresvergleich noch 20,4 % mehr Geld erlöst, im Januar waren es 25,2 %. Verantwortlich für die Abschwächung sei insbesondere ein Basiseffekt aufgrund des sehr hohen Preisniveaus im Vorjahr, erläuterten die Statistiker. Dass die Preisspitze wohl vorbei ist, deutet auch der Rückgang der Erzeugerpreise gegenüber Februar um 3,3 % an. Hierbei erhielten die Landwirte für ihre Pflanzenbauprodukte 5,4 % und für tierische Erzeugnisse 2,0 % weniger Geld.

Im Vorjahresvergleich entwickelten sich die Preise für pflanzliche und tierische Erzeugnisse laut Destatis gegenläufig. Die Preise für Pflanzenbauprodukte sanken gegenüber März 2022 um 14,3 %; zum ersten Mal seit August 2020 wurde der Vorjahreswert unterschritten. Demgegenüber verteuerten sich die tierischen Erzeugnisse binnen Jahresfrist um 13,1 %. Einen Monat zuvor hatte sich der Vorsprung allerdings noch auf 30,5 % belaufen, im Januar auf 36,0 %. Auch hier ist also eine Inflationsabschwächung festzustellen.

Der Preisrückgang bei pflanzlichen Produkten im Vorjahresvergleich ist Destatis zufolge auch auf die geringeren Getreidepreise zurückzuführen, die um 30,4 % unter dem Niveau von März 2022 lagen. Raps verbilligte sich sogar um 44,4 %. Für Obst erhielten die Erzeuger im Mittel 3,7 % weniger Geld, darunter Tafeläpfel mit einem Minus von 15,9 %. Dagegen war bei Gemüse im Vorjahresvergleich ein Preisanstieg von 20,1 % festzustellen, da insbesondere Salate und Kohlgemüse mehr erlösten. Speisekartoffeln erzielten 43,8 % höhere Preise.

Bei den tierischen Erzeugnissen führten die Eier mit einem Preisaufschlag von 46,8 % gegenüber März 2022 die Teuerungsliste an. Dahinter folgten Schlachtschweine mit 30,7 %; einen Monat zuvor waren es allerdings noch 73,5 % gewesen. Bei Geflügel lagen die Preise im Berichtsmonat um ein Viertel über dem Vorjahresniveau; für Milch erhielten die Bauern noch 7,5 % mehr Geld. Bei Rindern mussten die Erzeuger hingegen einen Preisabschlag von 9,9 % verkraften.

Quelle: AgE/dw
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