Ernährungsindustrie: Geschäftsaussichten trüben sich weiter ein

03.01.2022 - 19:46:17

Die Unternehmen der deutschen Ernährungsindustrie stufen ihre Geschäftslage wie auch die Geschäftsaussichten angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie zunehmend kritisch ein.

Konsumklima
(c) proplanta

Wie die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) heute mitteilte, fiel der Saldo des monatlich erscheinenden ifo-Geschäftsklimaindex im Dezember 2021 auf minus 10,8 Punkte, nach minus 2,7 Punkten im Vormonat. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage sank im Vormonatsvergleich um 7,6 Punkte auf plus 5,7 Punkte. Auch der Blick der Lebensmittelhersteller in die Zukunft hat sich weiter eingetrübt; der Indikator „Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate“ verlor 8,5 Zähler und lag bei einem Saldo von minus 25,9 Punkten.

Die Verbraucherstimmung hat sich der BVE zufolge ebenfalls weiter verschlechtert. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung verzeichneten im Rahmen der aktuellen Erhebung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zum Teil deutliche Einbußen. Der GfK-Konsumklimaindex lag im Dezember bei minus 1,8 Punkten und sank damit um 2,8 Punkte im Vormonatsvergleich. Mit Blick auf die negative Entwicklung der Indikatoren prognostiziert die GfK für Januar 2022 einen Saldowert des Konsumklimas von nur noch minus 6,8 Punkten.

Schon im Herbst 2021 mit der wieder aufgelebten Corona-Pandemie schwächte sich die Kauflaune der deutschen Verbraucher ab. In direkter Folge davon lag der Inlandsumsatz der deutschen Ernährungsindustrie im Oktober vorigen Jahres, wie die BVE jetzt berichtete, mit 10,3 Mrd Euro um 2,3 % unter dem Vorjahresmonat. Ein deutlicher Absatzrückgang von 6,4 % wurde nur teilweise durch die um 4,4 % höheren Verkaufspreise kompensiert. Dagegen konnte die Branche ihr Auslandsgeschäft um 6,3 % steigern. Ausschlaggebend dafür waren aber ausschließlich höhere Verkaufspreise.

Gleichwohl bauten die Hersteller ihre Lebensmittelproduktion im Berichtsmonat aus: Der entsprechende kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex stieg im Oktober 2021 der BVE zufolge um 3,3 % gegenüber dem Vorjahr. Allerdings verteuerten sich auch die Rohstoffe weiter. Im November 2021 stieg der vom Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) berechnete Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel im Vormonatsvergleich um 5,9 %, und mit 36,6 % über dem Vorjahreswert lag der Index weiter auf hohem Niveau.

Quelle: AgE
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