Ernährungsindustrie: Auch im Sommer schwaches Inlandsgeschäft und hohe Rohstoffkosten

30.09.2021 - 20:13:39

Die deutsche Ernährungsindustrie konnte sich auch im Sommer nicht aus dem „Corona-Tal“ herausarbeiten. Laut Angaben der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) erwirtschaftete die Branche im Juli 2021 einen Umsatz von insgesamt 15,3 Mrd Euro und lag damit 2,2 % niedriger als im Vorjahresmonat.

Lebensmittel
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Dabei erwies sich erneut der Inlandsmarkt als Wachstumsbremse. Der Umsatz betrug hierzulande insgesamt 9,9 Mrd Euro und lag damit um 5,6 % unter dem Vorjahresergebnis. Dem stand im Exportgeschäft eine Erlössumme von 5,4 Mrd Euro gegenüber, was im Vergleich zu Juli 2020 ein Plus von 4,7 % bedeutet. Nach Angaben der BVE legte der Auslandsabsatz um 1,0 % zu, während die Verkaufspreise sogar um 3,6 % anstiegen.

Nach Angaben der Bundesvereinigung haben die Hersteller ihre Lebensmittelproduktion trotz einer verhaltenen Umsatzentwicklung ausgebaut. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex stieg demnach im Juli im Vergleich zum Vorjahr um 5,6 %. Dem standen im Sommer gleichwohl deutlich steigende Rohstoffkosten gegenüber. Der Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) lag im August 2021 um 2,3 % über dem Vormonat und um drastische 42,5 % über dem Vorjahreswert.

Nicht ganz unerwartet hat sich die Stimmung der deutschen Lebensmittelhersteller im September stark eingetrübt. Der Saldo des monatlich erscheinenden ifo-Geschäftsklimaindex ging zum Vormonat um 16,5 Punkte auf minus 2,2 Punkte zurück. Eine rückläufige Nachfrage, eine sinkende Ertragslage und die mehrheitlich negative Beurteilung des Auftragsbestandes hatten zudem für einen deutlichen Rückgang bei der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage und der Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate gesorgt.

Wie die Bundesvereinigung weiter berichtete, stagnierten auf der Konsumentenseite im August 2021 sowohl die allgemeinen Verbraucherpreise als auch die Lebensmittelpreise auf dem Niveau des Vormonats. Im Vorjahresvergleich seien die Lebensmittelpreise hingegen um 4,5 % gestiegen und damit stärker als die allgemeinen Verbraucherpreise, die „nur“ um 3,9 % zugelegt hätten.

Quelle: AgE
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