Entwicklung der Rapspreise seit 2006

09.01.2019 - 17:19:22

Obgleich die deutsche Rapsernte die kleinste der vergangenen 15 Jahre ist, spiegelt sich das nicht in den Erlösen der Landwirte wider.

Rapsernte
(c) UFOP

Rapserzeuger erhielten in den ersten sechs Monaten des laufenden Wirtschaftsjahres 2018/19 im Schnitt 356 EUR/t und damit gerade einmal 2 % mehr als im Vorjahreszeitraum, obwohl die Ernte das Vorjahresergebnis um 14 % verfehlte. Zwar wurden zwischenzeitlich Einzelpreise von 376 EUR/t frei Landlager erzielt, solche Preisspitzen wurden allerdings nur für eine sehr kurze Zeitspanne in Norddeutschland genannt. Demgegenüber verkauften Landwirte in Süddeutschland Raps der Ernte 2018 zu Beginn der Saison auch zu 330 EUR/t. Zuletzt bewegten sich die Gebote kaum noch und pendelten zwischen 335 EUR/t in Bayern und 370 EUR/t in Niedersachsen.

Der Gesamterlös der Rapsernten schwankt immens. Rein rechnerisch erzielte die Rekordernte 2009 einen Erlös von 1,6 Mrd. Euro. Ein Jahr später stieg dieser bei einer um 9 % kleineren Rapsernte um 24 % auf ca. 2,1 Mrd. Euro. Maßgeblich für die Höhe der deutschen Rapspreise sind neben dem Angebot an Raps in Deutschland auch das konkurrierende Angebot an Raps aus dem Ausland sowie die Erlösentwicklung aus den Nach- und Verarbeitungsprodukten Rapsschrot und Rapsöl.

Nach Auffassung der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP)  muss sich der Raps in einem Wettbewerb mit Sojanachprodukten und Palmöl behaupten. So verhinderten in den vergangenen Monaten das reichliche Sojaangebot, die niedrigen Palmölpreise als „Eckpreis“ für die energetische Nutzung und das zunehmende Angebot an Abfallölen einen Anstieg der Rapspreise. Die Wirkung des internationalen Biodieselmarktes verpuffte praktisch. Zudem beeinflussen die Rohölkurse und das Euro-Dollar-Verhältnis das Preisgefüge.

Quelle: UFOP
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