Ein Drittel weniger Getreide erwartet

08.09.2023 - 00:00:00

Nach zwei Rekordernten in Folge wird 2023/24 die Produktion von Wintergetreide, Raps und Ackerbohnen in Australien deutlich kleiner ausfallen.

Getreideernte 2023
(c) proplanta

Das Australische Amt für die Land- und Rohstoffwirtschaft (ABARES) geht in seiner aktuellen Prognose von einer Druschmenge bei den Winterfrüchten von insgesamt 45,2 Mio. t aus; das wären rund 22,9 Mio. t oder 33,6 % weniger als in der vorherigen Rekordsaison. Das Zehnjahresmittel würde damit um 1,2 Mio. t verfehlt.

Ein Teil des Rückgangs lässt sich auf die Einschränkung der Anbaufläche um gut 4 % zurückführen. Maßgeblicher sind jedoch die regional zu geringen Niederschläge, was die Hektarerträge nach unten drückt. Sollte das Wetterphänomen El Niño besonders stark ausfallen, könnte laut ABARES die Ernte wegen Trockenschäden noch kleiner ausfallen. 

Weizenernte unter langjährigem Schnitt

Die im Vorjahresvergleich ungünstigeren Aufwuchsbedingungen werden sich den Analysten zufolge auch bei der Ernte der Hauptfrucht Weizen deutlich zeigen. Obwohl die Produktionsfläche „nur“ um 3,4 % eingeschränkt wurde, soll die Druschmenge gegenüber 2022/23 um 14,3 Mio t oder 36,0 % auf 25,4 Mio. t sinken. Der Zehnjahresdurchschnitt würde damit um 4 % unterschritten.

Das amerikanische Landwirtschaftsministeriums (USDA) hatte in seinem „World-Agricultural-Supply-and-Demand-Estimates“-(WASDE)-Report Mitte August für Australien noch eine Erzeugung von 29,0 Mio. t Weizen prognostiziert. Laut ABARES wird es bei dieser Kultur in allen Bundesstaaten Produktionseinbußen geben, die in der Hauptanbauregion Western Australia mit 39,3 % auf 8,5 Mio. t am stärksten ausfallen sollen.

Starker Ertragsrückgang bei Raps

Für Gerste rechnen die Experten des Rohstoffamtes gegenüber 2022/23 mit einem Rückgang des Aufkommens um 25,8 % auf 10,5 Mio. t, womit das langjährige Mittel um 6 % verfehlt würde. Bei Hafer dürfte die Produktionsmenge mit 1,1 Mio. t um 30,0 % unter dem Niveau der vorherigen Saison liegen.

Nicht von Ertragseinbußen verschont bleiben auch die Rapsanbauer. Diese haben den Anbau um gut ein Zehntel verkleinert; die Druschmenge soll im Vorjahresvergleich wegen deutlich geringerer Hektarerträge aber um 37,7 % auf 5,15 Mio. t zurückgehen. Laut ABARES wäre das allerdings immer noch die drittgrößte Erntemenge, und das Zehnjahresmittel würde mit diesem Ergebnis noch um ein Fünftel übertroffen.

Quelle: AgE/dw
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