Dürre in Nordeuropa treibt Maispreis nach oben

25.07.2018 - 19:21:42

Der internationale Maismarkt wird durch den Weizenmarkt getrieben, dabei driften die Maismärkte jenseits und diesseits des Atlantiks weit auseinander.

Maispreis 7/2018
(c) proplanta

Die USA erwarten eine gute Maisernte, können aber wegen des Zollkonflikts mit China nur mit angezogener Handbrems exportieren. In Nordeuropa spitzt sich dagegen die Lage bei Maiserträgen und mangelnden Futterkonserven in der Tierhaltung zu.

So notierte in Chicago der Fronttermin für US-Mais bei 118,78 EUR/t (Freitag: 118,23 EUR/t), an der MATIF in Paris bei 177,50 EUR/t (Freitag: 172,50 EUR/t), für NOV 2018 bei 182,00 EUR/t und für JAN 2019 bei 183,50 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Nachmittag bei 1,170 USD/EUR.

Am Kassamarkt lagen die Preise des Handels für Mais zuletzt für Q3/18 bei 164,00 EUR/t (Freitag: 159,00 EUR/t) FOB Bordeaux, gut 192,00 EUR/t (Freitag: 192,00 EUR/t) FCA Holland sowie bei 188,00 EUR/t (Freitag: 188,00 EUR/t) FCA Süd-Oldenburg/Holland, etwa 187 EUR/t (Freitag: 187,00 EUR/t) FCA Brake, gut 181,00 EUR/t (Freitag: 181,00 EUR/t) FCA Niederrhein und 180,00 EUR/t FCA (Freitag: 180,00 EUR/t) Oberrhein.

Der internationale Maismarkt zeigt hohe Preisunterschiede zwischen niedrigem Niveau in den USA, stark gestiegenen Preisen in der EU-28 und aufholenden am Schwarzmeer. In den USA wird eine gute Maisernte erwartet, übten etwas kühlere Wetteraussichten mehr Zuversicht, dass der US-Mais die letzte Hitzewelle gut überstanden die Blüte nicht gelitten hat. Das Manko liegt jedoch auf der Nachfrage- und Exportseite.

In den USA macht Erzeugern und Handel der Exporteinbruch bei Schweinefleisch nach China und Mexiko infolge des Zollkonflikts mit China und anderen Ländern der Welt zu schaffen, schwächelte der Futtermittelsektor in den USA und kann sich die US-Industrie billig mit US-Mais eindecken.

In der EU-28 nimmt die Hitzewelle und Trockenheit, in einigen Regionen regnete es bereits seit April kaum mehr, langsam bedrohliche Formen an, ist die Walbrandgefahr auf der höchsten Stufe und sind Wasservorräte in den Böden nahezu erschöpft.

Die extreme Trockenheit lässt Erinnerungen an das Dürrejahr 1976 hochkochen, wo in Europa die Ernten unter Hitze und Trockenheit um mehr als 20 % einbrachen. Damals folgte ein zweites Dürrejahr, was den Markt nach oben anheizte, ob es wieder so kommt, bleibt abzuwarten. Nach Expertenmeinung sind bereits irreparable Schäden in vielen Maisanbaugebieten Nordfrankreichs, Norddeutschland bis in den Baltic-Raum eingetreten, während die Ernten in Spanien und Italien sowie auch in Österreich und Ungarn gut dastehen.
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