Drittstaaten liefern mehr Rindfleisch auf den EU-Binnenmarkt

05.12.2022 - 16:28:45

Die Rindfleischimporte der Europäischen Union haben im bisherigen Jahresverlauf deutlich zugenommen.

Rindfleischmarkt
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Laut EU-Kommission wurden von Januar bis September einschließlich Verarbeitungsware insgesamt 277.350 t von den Mitgliedstaaten eingeführt; das waren rund 65.600 t oder 31,0 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Noch stärker stieg aufgrund des höheren Preisniveaus am Weltmarkt die Einfuhrrechnung. Die Importeure mussten für die gelieferte Ware fast 1,87 Mrd. Euro zahlen und damit 690 Mio. Euro oder 59 % mehr als in den ersten drei Quartalen 2021.

Die EU-Kommission führt den Importzuwachs unter anderem darauf zurück, dass die Rindfleischnachfrage in der Gemeinschaft nach Aufhebung der Corona-Restriktionen in der Gastronomie wieder merklich zugenommen hat, während gleichzeitig die eigene Rindfleischerzeugung rückläufig ist. Tatsächlich hat den statistischen Daten zufolge die Einfuhr von frischen, knochenlosen Edelteilen aus Südamerika, den USA und Ozeanien spürbar zugenommen; diese werden in den Restaurants vorwiegend angeboten. Hinzu kommt, dass der Handel mit dem Vereinigten Königreich nach dem Brexit wieder Schwung aufgenommen hat. Die Briten lieferten im zur Verfügung stehenden Datenzeitraum von Januar bis August insgesamt rund 90.400 t Rindfleisch in die EU; das waren rund 69 % mehr als in der Vorjahresperiode. Großbritannien lag auf der Liste der wichtigsten Lieferländer damit wieder vor Brasilien.

Die Einfuhren aus Brasilien nahmen gegenüber den ersten drei Quartalen 2021 um 12,5 % auf 65.890 t zu, Argentinien steigerte seinen Absatz in der EU um 30,8 % auf 46.790 t, während Uruguay einen Rückgang von fast 6 % auf 29.760 t verzeichnete. Zudem stieg der Rindfleischbezug aus Neuseeland um rund 30 % und derjenige aus den USA und Paraguay um jeweils gut 40 %. Die höchste Wachstumsrate wiesen jedoch die Einfuhren aus Japan mit 186 % auf 2.660 t auf. Dies dürfte auch der wachsenden Nachfrage für Wagyu-Fleisch in der EU geschuldet sein.

Quelle: AgE/dw
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