DBV-Situationsbericht: Haupterwerbsbetriebe mit erheblichem Einkommensanstieg

08.12.2022 - 16:20:43

Die Haupterwerbsbetriebe haben im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2021/22 ein kräftiges Einkommensplus erzielt.

Unternehmensergebnisse
(c) proplanta

Wie aus dem heute vorgestellten Situationsbericht des Deutschen Bauernverbandes (DBV) hervorgeht, stiegen die Unternehmensergebnisse gegenüber dem vorhergehenden Wirtschaftsjahr im Durchschnitt um knapp 50 % auf rund 80.000 Euro. Die höchsten Zuwächse gab es in der Milchviehhaltung mit 68 % auf rund 96.000 Euro. Die Ackerbaubetriebe verbuchten einen Anstieg um gut 42 % auf etwas mehr als 90.000 Euro. Auch die Veredlungsbetriebe legten mit gut 40 % spürbar zu, blieben aber mit knapp 60.000 Euro unter dem Schnitt aller Haupterwerbsbetriebe. Im Wirtschaftsjahr 2020/21 waren die Ergebnisse der Schweinehalter noch um rund zwei Drittel eingebrochen.

DBV-Präsident Joachim Rukwied nannte vor Journalisten in Berlin gestiegene Erzeugerpreise als Grund für den Einkommensanstieg in der Landwirtschaft. Ursache dafür sei die enge Versorgungslage auf den internationalen Märkten, die sich bereits Mitte letzten Jahres abgezeichnet und mit Ausbruch des Ukraine-Krieges noch verstärkt habe. Den höheren Agrarpreisen stünden allerdings kräftige Preissteigerungen bei Energie sowie Dünge- und Futtermitteln gegenüber.

Für 2023 rechnet der Bauernverband mit zunächst weiterhin stabilen Erzeugerpreisen. Für den Jahresverlauf zeichne sich jedoch ab, dass die Erzeugerpreise ebenso wie die Preise für Betriebsmittel unter Druck geraten könnten. Rukwied sprach von großen Unsicherheiten in den Märkten, die kaum verlässliche Prognosen zuließen. Hinzu kämen politische Unsicherheiten, wie offene Fragen beim Umbau der Tierhaltung sowie insbesondere die Vorschläge der EU-Kommission zur Halbierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes.

Unter dem Strich erwartet der DBV für das Wirtschaftsjahr 2022/23, dass die Ergebnisse des abgelaufenen Wirtschaftsjahres nicht wieder erreicht werden, die Unternehmen jedoch im Mehrjahresvergleich überdurchschnittlich abschneiden werden.

Quelle: AgE/rm
© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.