Corona-Lockdown bremst Fleischhersteller in Neuseeland

20.08.2021 - 17:09:01

Nachdem vor wenigen Tagen die Corona-Infektion mit der Delta-Variante bei einem 58-jährigen in Auckland bestätigt worden ist, hat Premierministerin Jacinda Ardern im Zuge der No-Covid-Strategie für das ganze Land einen mehrtägigen Lockdown verfügt. Bis heute wurden bereits mehr als 30 Infektionen bestätigt.

Fleischherstellung
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Von den nun strengeren Schutzmaßnahmen mit Geschäftsschließungen, Ausgangssperren und Maskenpflicht sind auch die Schlachtbetriebe und Fleischhersteller betroffen. Einige von ihnen setzten laut Presseberichten am Mittwoch die Produktion aus, um die erforderlichen Biosicherheitsmaßnahmen in den Betrieben, wie verschärfte Hygienemaßnahmen, Kontaktverfolgung und Abstandsregelungen für Mitarbeiter, umzusetzen.

Ist dies geschehen, kann die Produktion wieder aufgenommen werden; allerdings wird mit Kapazitätsverlusten von bis zu 50 % gerechnet. Hart getroffen sind die nicht als systemrelevant eingestuften Metzgereien, die ihre Läden nach der kurzfristigen Lockdown-Ankündigung schließen mussten, weshalb Ware zu verderben droht. Lediglich Hauslieferungen zu Kunden sind erlaubt, doch oft sind das Restaurants, die nun ebenfalls geschlossen sind.

Der Präsident des Bauernverbandes auf der neuseeländischen Südinsel, Chris Dillon, erwartet zunächst keine stärkeren Auswirkungen auf die Viehhalter, da gegenwärtig nicht die Hochsaison für Schlachtungen sei und der Lockdown bei Eingrenzung des Ausbruchsgeschehens bald vorüber sein könne. Der Verband der Fleischindustrie kritisierte, dass anders als in Australien oder den USA die Schlachthofmitarbeiter in Neuseeland nicht zur priorisierten Gruppe der Impfberechtigten zählten. Angesichts der Ausbrüche in den Betrieben der Fleischindustrie in anderen Ländern habe man immer wieder die Politik gedrängt, die Schlachthofbeschäftigten bevorzugt zu impfen, berichtete Verbandsgeschäftsführer Paul Goldstone. Doch nichts sei passiert.

Quelle: AgE
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