COPA und COGECA erwarten mehr Getreide und Ölsaaten

25.05.2023 - 14:08:18

Trotz regional sehr ungünstiger Witterungsbedingungen zeichnet sich in der Europäischen Union aktuell eine insgesamt größere Ernte sowohl an Getreide als auch an Ölsaaten als im vorigen Jahr ab.

Ernteprognose EU 2023
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Laut der heute in Brüssel von den EU-Ausschüssen der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) veröffentlichten Prognosen werden die Landwirte in den 27 Mitgliedstaaten insgesamt 277,2 Mio. t Getreide dreschen; das wären 12,1 Mio. t oder 4,6 % mehr als 2022. Die Ölsaatenerzeugung soll im Vorjahresvergleich um 2,6 Mio. t beziehungsweise 8,2 % auf 34,15 Mio. t zulegen.

Ausschlaggebend für die erwartete Steigerung der Getreideproduktion sind COPA und COGECA zufolge die im EU-Mittel voraussichtlich deutlich höheren Erträge. Dies gilt insbesondere für den Körnermais, der 2022 arg unter Trockenheit in verschiedenen Mitgliedsländern gelitten hatte. Für 2023 sagen die beiden Dachverbände eine Zunahme der EU-Körnermaiserzeugung um 11,2 Mio. t oder 21,7 % auf 62,7 Mio. t voraus.

Höher als 2022 soll auch die Weichweizenernte ausfallen: Hier gehen COPA und COGECA aktuell von einem Anstieg um 3,5 Mio. t beziehungsweise 2,8 % auf 128,5 Mio. t aus. Dagegen wird für Gerste mit einem Produktionsrückgang um 1,2 Mio. t oder 2,3 % auf 49,4 Mio. t und bei Hartweizen mit einer Abnahme um 550.000 t oder 7,1 % auf 7,2 Mio. t gerechnet. Mit Blick auf die Mitgliedstaaten sticht laut COPA und COGECA die negative Entwicklung in Spanien heraus, wo die Getreideernte dürrebedingt um 9 Mio t unter dem Ergebnis von 2022 bleiben soll.

Bezüglich der EU-Ölsaatenernte berichten COPA und COGECA von einer Ausweitung der Anbauflächen um 2,1 %. Zudem wird im Mittel mit erheblich höheren Erträgen als 2022 gerechnet, so dass das Aufkommen den Fünfjahresdurchschnitt um 14,4 % übertreffen soll. Während die Rapsproduktion gegenüber 2022 „nur“ um 0,7 Mio. t oder 3,6 % auf 19,8 Mio. t zunehmen soll, wird für Sonnenblumensaat eine Steigerung um 1,7 Mio. t beziehungsweise 18,5 % auf gut 10,9 Mio. t prognostiziert. Für Sojabohnen wird mit einem Zuwachs um 0,3 Mio t oder etwa ein Zehntel auf 3,4 Mio. t gerechnet.

Insgesamt etwas besser als im vorigen Jahr soll auch die EU-Ernte von Eiweißpflanzen ausfallen, was hauptsächlich mit der Ausweitung des Futtererbsen- und Ackerbohnenanbaus begründet wird. Prognostiziert wird von COPA und COGECA ein Anstieg der EU-Futtererbsenproduktion um 9,3 % auf 2,25 Mio. t und der Ackerbohnenerzeugung um gut 0,1 Mio. t oder 10,6 % auf 1,4 Mio. t. Dagegen soll die Süßlupinenernte flächen- und ertragsbedingt um 29 % auf 320.000 t zurückgehen.

Quelle: AgE/ri
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