Bulgarien hebt Einfuhrbeschränkungen auf

14.09.2023 - 18:30:32

Bulgarien wird die geltenden Einfuhrbeschränkungen auf ukrainische Getreide- und Ölsaateneinfuhren ab Samstag einstellen.

Einfuhrbeschränkungen Getreide
(c) proplanta

Wie das Parlament heute in Sofia in einer Resolution erklärte, wird das Land nicht an der Transitvorschrift festhalten, sollte die Brüsseler Kommission die EU-Handelsrestriktionen nicht verlängern. Damit schert Bulgarien aus der Koalition der fünf östlichen EU-Staaten aus. Vor allem Polen und Ungarn haben zuletzt wiederholt lautstark eine Fortsetzung der Maßnahmen gefordert.

Polen und Ungarn drohen mit Alleingängen

Die Regierungen in Warschau und Budapest drohen, dass sie selbst Schutzmaßnahmen erheben werden, sollte die EU-Kommission keine Fortführung der Schutzmaßnahmen beschließen. Bekanntlich darf seit Anfang Mai aus der Ukraine gelieferter Weizen, Mais, Raps- und Sonnenblumensamen in Polen, Ungarn, Bulgarien sowie Rumänien und die Slowakei nicht vermarktet werden, sondern diese Länder nur als Transitware passieren.

Ob die Brüsseler Behörde die Maßnahme verlängert oder wie vor mehreren Monaten eigentlich zugesagt, auslaufen lässt, ist derweil noch immer offen. Zuletzt verdichteten sich aber die Hinweise, dass die Restriktionen nach dem morgigen Tag nicht fortgeführt werden.

DRV mahnt Stärkung der Logisitik an

Derweil warnte der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) vor nationalen Einfuhrverboten und mahnte zugleich die Stärkung der wichtigen alternativen Exportrouten für ukrainisches Getreide an. DRV-Hauptgeschäftsführer Dr. Henning Ehlers stellte heute in Berlin fest, dass das ukrainische Getreide wichtig für den globalen Markt sei. „Daher muss es im Interesse aller sein, dass das Getreide unbeschadet und sicher an den vorgesehenen Zielen ankommt.“ Da Russland das Getreideabkommen aufgekündigt habe, seien die alternativen Exportrouten per Binnenschiff, Bahn und Lkw von essentieller Bedeutung.

Diese Routen müssen laut Ehlers gestärkt und weiter ausgebaut werden. Dem DRV-Hauptgeschäftsführer zufolge liegt die Lösung nicht in Handelsrestriktionen, sondern in einer leistungsfähigen Logistik. Dadurch werde die Versorgung gesichert und der europäische Markt vor zusätzlichem Mengendruck bewahrt.

Quelle: AgE/kl
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