Brüssel greift Landwirten unter die Arme

02.08.2018 - 17:20:18

Die Europäische Kommission hat jetzt grünes Licht für ihre angekündigten Maßnahmen zur Unterstützung der von Trockenheit und Hitze geplagten Landwirte gegeben.

Brüssel
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Wie die Brüsseler Behörde heute mitteilte, wird es den Mitgliedstaaten nun ermöglicht, den Landwirten bis zu 70 % der Direktzahlungen und bis zu 85 % der Beihilfen für die ländliche Entwicklung bereits vorzeitig Mitte Oktober auszuzahlen. Die Betriebe müssten so nicht bis Dezember auf eine Verbesserung ihrer Liquidität warten.

Auch durch eine Lockerung von Auflagen im Bereich des Greening will die Kommission den Landwirten mehr Spielraum verschaffen. Insbesondere zur Entlastung der Tierhalter könnten Vorgaben zur Futterproduktion auf Brachen und Flächen zur Anbaudiversifizierung ausgesetzt werden, um die Versorgung sicherzustellen. Weitere Ausnahmen im Greening würden bereits in Erwägung gezogen.

Agrarkommissar Phil Hogan forderte die Mitgliedstaaten auf, alle gesetzlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, um ihren Landwirten zu helfen. Teil der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) sei ein „Sicherheitsnetz“ für unvorhergesehene Ereignisse. Mit Blick auf die anhaltenden Probleme durch Dürre und Hitze zeigte sich der Ire besorgt. Er stehe in einem engen Kontakt mit den verantwortlichen Ressortchefs in den betroffenen Ländern, um die Auswirkungen zu diskutieren und die Lage zu verfolgen.

Erst gestern hatte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner deutlich gemacht, den viehhaltenden Betrieben möglichst schnell unter die Arme greifen zu wollen. An Hogan hatte die Ministerin eigenen Angaben zufolge die Bitte gerichtet, Maßnahmen gegen die drohende Futtermittelknappheit zu ergreifen und Vorschriften zum Nutzen des Aufwuchses von Flächen mit Zwischenfrüchten und von bestimmten ökologischen Vorrangflächen weiter zu öffnen.

Quelle: AgE
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