Blumen und Zierpflanzen: Umsatzrekord am deutschen Markt

02.02.2022 - 17:00:26

Die Verkäufer von Blumen und Zierpflanzen haben im vergangenen Jahr erneut ein kräftiges Umsatzplus erzielt und erstmals die Marke von 10 Mrd Euro geknackt.

Schnittblumen
(c) proplanta

Wie der Zentralverband Gartenbau (ZVG) in Berlin heute unter Berufung auf Schätzungen der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) mitteilte, legten die Branchenerlöse auf der Basis von Einzelhandelspreisen gegenüber 2020 um 9,6 % auf insgesamt 10,3 Mrd. Euro zu. Dem Vernehmen nach wirkte die Corona-Pandemie positiv auf die Nachfrage nach Grün. Dadurch, dass die Verbraucher weniger Möglichkeiten hatten, in ausgabenstarken Bereichen wie Reisen und Gastronomie zu investieren, rückten das eigene Haus, die Wohnung und der Garten stärker in den Fokus. Gärten und Balkone wurden verschönert.

Dem ZVG zufolge stieg im Einzelnen der Umsatz von Gartenpflanzen 2021 um 8 % auf 5,0 Mrd. Euro. Das entsprach einer mittleren Pro-Kopf-Ausgabe von 60 Euro. Bei den Beet- und Balkonpflanzen - dies ist das größte Einzelsegment innerhalb der Gartenpflanzen - erhöhte sich der Gesamterlös um 9 % auf 2,1 Mrd. Euro, womit auf jeden Einwohner Ausgaben von 20 Euro entfielen. Die Umsätze mit Gehölzen sowie Kräutern und Blumenzwiebeln stiegen gegenüber 2020 um jeweils rund 5 % auf 1,6 Mrd Euro sowie 300 Mio. Euro.

Für Schnittblumen wurden im vorigen Jahr bundesweit insgesamt rund 3,6 Mrd. Euro erlöst; das waren 13 % mehr als 2020. Die betreffenden Importe wurden laut ZVG ebenfalls teils kräftig ausgeweitet. Die Pro-Kopf-Ausgaben für Schnittblumen erhöhten sich damit im Mittel auf 44 Euro.

Der Umsatz mit Zimmerpflanzen belief sich 2021 auf etwa 1,7 Mrd. Euro, und die betreffenden Ausgaben pro Kopf erreichten demnach durchschnittlich 20 Euro. Im Einzelnen wurde für blühende Zimmerpflanzen ein Erlösplus von 4 % auf 1,1 Mrd. Euro verzeichnet und für grüne Zimmerpflanzen sogar ein Zuwachs von 15 % auf 600 Mio. Euro.

Der Vorsitzender des Bundesverbandes Zierpflanzen (BVZ) im ZVG, Frank Werner, gab allerdings zu bedenken, dass den Umsatzsteigerungen auch extrem gestiegene Kosten gegenüberstünden. Betriebsmittel und Arbeitskräfte seien teuer, knapp und oft nicht zum gewünschten Zeitpunkt verfügbar. Außerdem hätten sich die CO2-Preise dynamisch entwickelt. Darüber hinaus schlügen die Kosten zur Einhaltung der Hygiene- und Sicherheitsvorschriften sowie höhere Preise beim Zukauf zu Buche. Inhaber und Mitarbeiter kämen mit der Arbeitsbelastung mancherorts regelrecht an ihre Grenzen, so Werner.

Quelle: AgE
© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.