Biofläche in Bayern 2023 leicht ausgeweitet

13.02.2024 - 09:57:43

Die Biofläche in Bayern ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 4.000 Hektar ausgeweitet worden. Zudem legte der Umsatz mit Biolebensmitteln im Freistaat zu, und zwar in den ersten drei Quartalen 2023 um rund 7 %.

Michaela Kaniber
Michaela Kaniber (c) Nadine Keilhofer / StMELF

Laut dem Landwirtschaftsministerium in München waren für diese Entwicklung neben Preissteigerungen bei Bioerzeugnissen auch gestiegene Verkaufsmengen ausschlaggebend. „Allen Unkenrufen zum Trotz wächst der Ökomarkt in Bayern wieder,“ erklärte Ressortchefin Michaela Kaniber am Montag (12.2.) im Vorfeld der Biofach in Nürnberg. „Auch wenn der Markt verhalten wächst, ist das ein gutes Signal an unsere Landwirte, denn ein wachsender Markt bietet Potenzial für Neueinsteiger“, betonte die Ministerin.

In Bayern werden mittlerweile rund 420.000 Hektar von etwa 12.000 Betrieben ökologisch bewirtschaftet. Dem Agrarressort zufolge verfügt der Freistaat damit bundesweit über die größte Ökofläche und die meisten Ökobetriebe. Kaniber bekannte sich zum Ziel von 30 % Bio bis 2030. Bayern werde mit freiwilligen Maßnahmen „alles daran setzen, den Ökolandbau konsequent auszubauen“. Die Geschäftsführerin des Landesfachausschusses Ökologischer Landbau im Bayerischen Bauernverband (BBV), Daniela Gehler, zeigte sich erfreut, dass sich der Biomarkt im vergangenen Jahr stabilisiert habe. Die positiven Marktsignale seien aber noch zu zart, um aus zahlreichen Umstellungsinteressierten weitere Öko-Umsteller werden zu lassen.

Unterdessen erklärte der Anbauverband Bioland München zur „Bio-Hauptstadt“ 2024. Die bayerische Landeshauptstadt habe ein großes Angebot an Biolebensmitteln, sei Mitglied im Bio-Städtenetzwerk und habe eine eigene Biodiversitätsstrategie, so der Verband zur Begründung.

Kritik an Agrardiesel-Aus

Kaniber kritisierte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir erneut dafür, die Agrardieselbeihilfe auslaufen zu lassen. Diese „landwirtschaftsfeindliche Politik“ der Bundesregierung habe neben Erzeugerpreisschwankungen und der Inflation die Umstellungsbereitschaft bei den Landwirten „gedämpft“, monierte die Ressortchefin. Auch der BBV mahnte erneut, dass die Subventionskürzungen beim Agrardiesel vor allem die Biolandwirtschaft treffen würden. Denn diese müssten häufiger über ihre Felder fahren als konventionell wirtschaftende Berufskollegen, so der BBV.

Quelle: AgE/nr
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