Biodiesel: Deutsche Exporte übertreffen Einfuhren deutlich

07.09.2023 - 08:13:55

Deutschland hat im ersten Halbjahr 2023 insgesamt rund 1,51 Mio. t Biodiesel exportiert, was im Vergleich zur Vorjahresperiode eine Steigerung um 211.600 t oder 16 % bedeutete.

Außenhandelsstatistik Biodiesel
Destatis/AgE

Wie die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) unter Berufung auf das Statistische Bundesamt (Destatis) heute weiter mitteilte, nahm der Biodieselimport im gleichen Zeitraum dagegen um 86.300 t beziehungsweise 11 % auf rund 686.000 t ab. Wichtigster Handelspartner blieben mit Anteilen von 46 % beziehungsweise 58 % am Gesamtexport sowie -import die Niederlande.

Die UFOP wies erläuternd darauf hin, dass Rotterdam in der EU der größte Hafen für Biodieselimporte und zugleich Europas größter Standort für die Produktion von Hydriertem Pflanzenöl (HVO) ist. Die Importmenge aus den Niederlanden nahm das zweite Jahr in Folge zu, und zwar um etwa 4 % auf 397.000 t. Dagegen verringerten sich die deutschen Biodieseleinfuhren aus Belgien kräftig, nämlich um 40 % auf 100.000 t. Auch die Importe aus Polen reichten nicht an das Niveau des ersten Halbjahres 2022 heran; sie sanken von 40 000 t auf 35.000 t.

Ausfuhren in die USA mehr als verdoppelt

Größer als in der ersten Jahreshälfte 2022 fielen indes die Lieferungen von Biodiesel aus Malaysia, Österreich und Finnland für den deutschen Markt aus, wie die UFOP ebenfalls mit Verweis auf Recherchen der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) weiter mitteilte. Dabei hielten sich die Zuwächse im Fall von Malaysia und Österreich aber in engen Grenzen. Das asiatische Land steigerte seine betreffende Ausfuhr nach Deutschland um 3.000 t auf 57.000 t, Österreich um 6.000 t auf 47.000 t. Finnland konnte dagegen seine Liefermenge fast vervierfachen, aber von dem niedrigen Niveau von 7 000 t ausgehend auf 27.000 t.

Bei den Empfängerländern für deutschen Biodiesel kam es im ersten Halbjahr 2023 zu einer Verschiebung. Während die Niederlande als wichtigster Abnehmer den Bezug um 31 % auf 698.000 t steigerten, erhöhten die USA ihren Biodieselimport aus Deutschland auf weit mehr als das Doppelte, nämlich von 91.000 t auf 242.000 t. Damit schoben sie sich auf den zweiten Platz unter den Destinationen. Es folgten Belgien und Polen, die ihre Abnahmemenge um 53 % auf 164.000 t sowie 11 % auf 109.000 t drosselten. Frankreich steigerte den Bezug indes um das Anderthalbfache auf 62.000 t, Schweden um 13 % auf 59.000 t.

Wichtiges Ventil

Die UFOP betonte anlässlich der neuen Zahlen, dass der deutsche Biodieselexport ein überaus wichtiges Ventil zur Entlastung des Rapsölmarktes sei und eine große Bedeutung für die Auslastung der Rapsmühlen habe. Die Förderunion geht davon aus, dass insbesondere Biodiesel und das in der Außenhandelsstatistik berücksichtigte, aber nicht gesonderte ausgewiesene HVO aus Abfallölen importiert werden. Dies bestätige der jährlich erscheinende Evaluations- und Erfahrungsbericht der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).

Quelle: AgE/ri
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