Bauernverband drängt auf Außenschutz für heimische Agrarerzeugnisse

14.07.2021 - 16:58:14

Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat seine Forderung nach einem Klimaschutz-Grenzausgleich für Agrarimporte bekräftigt.

Heimische Agrarerzeugnisse
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Mit Blick auf den nun vorliegenden Vorschlag für einen neuen EU-Grenzausgleichsmechanismus zum Klimaschutz, dem Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM), forderte DBV-Präsident Joachim Rukwied heute in Berlin die Europäische Union zur Einführung eines „geeigneten Verfahrens“ gegen die Abwanderung der landwirtschaftlichen Erzeugung aus der Gemeinschaft auf.

Ein solcher „Leakage-Effekt“ droht nach Rukwieds Einschätzung, wenn kein Klimaschutz-Grenzausgleich für Agrarimporte erfolgt. Um die gesetzten Klimaziele zu erreichen, sei deshalb ein besserer Schutz der heimischen Landwirtschaft im internationalen Wettbewerb notwendig. Zugleich sollten neue handelspolitische Konflikte und ein damit verbundenes Absatzrisiko für europäische Agrarprodukte und Lebensmittel vermieden werden.

Im „Fit for 55“-Paket der EU-Kommission ist ein Vorschlag zu einem CO2-Grenzausgleich für fünf energieintensive Produkte enthalten, unter anderem für Stickstoffdünger. Der CBAM soll im Fall von Stickstoffdünger verhindern, dass die heimische Produktion ins EU-Ausland abwandert. Zu diesem Zweck müssen für Importe dieser Produkte Zertifikate zum jeweiligen Preis des Treibhausgasemissions-Handels erworben werden, der aktuell bei rund 50 Euro/t CO2 liegt. Nach Auffassung des Bauernverbandes wird die geplante Einbeziehung von Stickstoffdünger in den CBAM-Grenzausgleich allerdings höhere Preise für Düngemittel in der EU im Vergleich zu internationalen Wettbewerbern nach sich ziehen.

Quelle: AgE
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