Australien liefert zollfreien Zucker nach Großbritannien

11.09.2023 - 17:10:31

Erstmals seit 50 Jahren ist wieder australischer Rohzucker ohne Einfuhrabgaben nach Großbritannien exportiert worden. Ein Schiff mit rund 33.000 t erreichte in der vergangenen Woche London; Empfänger war das Zuckerunternehmen Tate & Lyle.

Zollfreier Zucker
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Möglich macht den Handel mit der zollfreien Ware das am 31. Mai in Kraft getretene Freihandelsabkommen beider Länder. Nach Angaben des australischen Landwirtschaftsministeriums sieht dieses zum Start eine zollfreie Zuckerquote von 80.000 t Rohzucker im ersten Jahr vor, die bis 2030 auf 220.000 t steigt und dann ganz wegfällt. Als Großbritannien noch Mitglied der Europäischen Union war, beliefen sich dem Ministerium zufolge die britischen Zölle für australischen Zucker auf bis zu 350 £ (408 Euro) pro Tonne.

Aus Sicht von Australiens Handelsminister Don Farrell verschafft das Handelsabkommen australischen Agrarexporteuren einen Zugang zum britischen Markt, den es seit dem Beitritt des Vereinigten Königreichs zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) 1973 nicht mehr gab. Der britische Zuckerverarbeitungssektor sowie die dortigen Lebensmittelhersteller und -verbraucher könnten nun von einem größeren Angebot an hochwertigem, nachhaltig produziertem australischem Rohrohrzucker zu wettbewerbsfähigen Preisen profitieren. Landwirtschaftsminister Murray Watt bezeichnete die anlaufenden Zuckerexporte als großen Erfolg und Gewinn für die australische Landwirtschaft, insbesondere für die Anbauer in Queensland.

Der Senior Vice President von Tate & Lyle Sugars, Gerald Mason, freut sich auf „die Zusammenarbeit mit den australischen Zuckerrohrbauern, -müllern und -vermarktern, um ihre Nachhaltigkeitsprogramme weiterzuentwickeln, die für uns und unsere Kunden in Großbritannien von großer Bedeutung sind“. Das Australische Amt für die Land- und Rohstoffwirtschaft (ABARES) prognostiziert für das laufende Wirtschaftsjahr 2023/24 einen Anstieg der gesamten Zuckerexporte gegenüber der Vorsaison um 300.000 t oder 10 % auf 3,30 Mio. t Rohzuckeräquivalent.

Quelle: AgE/dw
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