Aufschwung der Agrarpreise lässt etwas nach

15.08.2022 - 14:47:00

Die Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte liegen weiter deutlich über dem Vorjahresniveau, doch hat sich der Anstieg im Juni erneut leicht abgeschwächt.

Erzeugerpreise
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Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute mitteilte, erlösten die Landwirte für ihre Produkte im Vorjahresvergleich im Schnitt 33,9 % mehr Geld; im Mai hatte der Zuwachs noch bei 35,6 % gelegen, im April bei 40,0 %. Im Vergleich zum Vormonat gaben die Agrarpreise im Juni insgesamt um 1,9 % nach. Zuletzt wurde für die pflanzliche Erzeugung gegenüber Juni 2021 ein Anstieg von 35,7 % festgestellt; bei den tierischen Erzeugnissen waren es 32,8 %

In der Pflanzenproduktion war die Teuerung den Statistikern zufolge vor allem auf die seit längerem gestiegenen Getreidepreise zurückzuführen. Im Juni lagen diese um 59,3 % über dem Vorjahresmonat. Einen Monat zuvor hatte sich das Plus allerdings noch auf 71,5 % belaufen. Gegenüber Mai 2022 gaben die Preise um 8,0 % nach. Deutlich über dem Vorjahresniveau bewegten sich die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln und Raps, nämlich um 116,1 % beziehungsweise 41,2 %. Deutlich geringer fielen die Zuschläge bei Gemüse mit 2,9 % aus. Die Obstbauern mussten hingegen binnen Jahresfrist mit 11,0 % geringeren Preisen zurechtkommen. Hier verbilligten sich Tafeläpfel um 16,2 % und Erdbeeren um 8,5 %.

Bei den tierischen Erzeugnissen war Destatis zufolge der Anstieg des Milchpreises im Juni gegenüber dem Vorjahresmonat mit 44,9 % überdurchschnittlich hoch. Eier verteuerten sich um 28,2 %, was unter anderem auf gestiegene Energie-, Transport- und Verpackungskosten zurückgeführt wird. Die Verkaufspreise für Schlachtvieh legten im Mittel um 23,5 % zu. Hier erhielten die Landwirte im Vergleich zum Juni 2021 für Rinder einen Aufschlag von 22,8 %; bei Schweinen waren es 19,5 % mehr und bei Geflügel 40,0 %, wofür insbesondere die höheren Erlöse für Hähnchen sorgten. Als Preistreiber im Veredlungssektor wirkten laut Destatis weiterhin die steigenden Kosten für Futter und Energie.

Quelle: AgE
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