Amtliche Ernteschätzung: Getreideaufkommen in Deutschland auf 42,1 Millionen Tonnen veranschlagt

25.08.2021 - 17:11:43

Die Landwirte in Deutschland werden in diesem Jahr gemäß der ersten amtlichen Ernteschätzung insgesamt rund 42,09 Mio. t Getreide einschließlich Körnermais einbringen und damit 1,17 Mio. t oder 2,7 % weniger als im vergangenen Jahr.

Getreideernte 2021
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Das Mittel der Jahre 2015 bis 2020 würde demnach um 4,8 % verfehlt. Das geht aus dem Erntebericht 2021 hervor, den Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner heute in Berlin vorstellte. Ihr zufolge haben sich die optimistischen Erwartungen aus dem Frühjahr und Frühsommer nicht erfüllt. Die Getreideernte sei „ins Wasser gefallen“, und die Erntearbeiten lägen im Vergleich zu einem Durchschnittjahr weit zurück, weil es im Juli und August kaum Phasen mit beständigem trockenen Wetter gegeben habe.

Im Einzelnen bezifferte Klöckner die bundesdeutsche Winterweizenernte auf 20,99 Mio. t; das wären 3,5 % weniger als das Vorjahresergebnis. Der langjährige Durchschnitt würde damit sogar um 9 % verfehlt. Diese amtliche Schätzung fiel noch etwas geringer aus als die des Deutschen Bauernverbandes (DBV), der das Aufkommen Anfang August auf „nur wenig mehr als 21 Mio. t“ veranschlagte. Dagegen liegt die amtliche Schätzung der Rapserzeugung mit 3,53 Mio. t um gut 100.000 t höher als die Schätzung des DBV; dies wären laut Bundeslandwirtschaftsministerium 0,2 % mehr als im vergangenen Jahr, aber 11,3 % weniger als im sechsjährigen Durchschnitt.

Köckner betonte, dass kaum ein Wirtschaftsbereich dem Extremwetter so ausgesetzt sei wie die Landwirtschaft. Der Klimawandel stelle die Branche vor große Herausforderungen. Vielerorts würden die Erntearbeiten weiterhin durch Schauer und Gewitter ausgebremst. Darunter litten Erträge und Qualität. „Das spiegelt sich auch im Ergebnis wider und verdeutlicht, dass sichere Ernten nicht selbstverständlich sind“, gab die Ministerin zu bedenken.

Quelle: AgE
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