Agrarzahlungen 2021 veröffentlicht

25.05.2022 - 09:25:07

Alle Empfänger von Agrarzahlungen in Deutschland können seit heute leicht zugänglich auf www.proplanta.de eingesehen werden.

Agrarzahlungen 2021 online
(c) proplanta

Proplanta hat die aktuellsten Daten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) vom 24.05.2021 wieder detailliert ausgewertet und alle Empfänger der Agrarsubventionen 2021 online veröffentlicht.

Die Übersichtskarte visualisiert die durchschnittlichen Agrarzahlungen in allen Landkreisen. Zudem sind die Top-Empfänger in einer Tabelle nach Fördersummen gelistet.

Insgesamt wurden im Jahr 2021 hierzulande 6,7 Mrd. Euro Agrar-Fischerei-Zahlungen an 317.735 Landwirte und viele andere Begünstigte für ihre erbrachten Leistungen ausbezahlt. Diese Mittel stammen aus dem Europäischen Garantiefonds für die Landwirtschaft (EGFL), aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) sowie aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF).

Europaweit machten mit rund 55,71 Mrd. Euro die Agrarzahlungen den Löwenanteil im EU-Haushalt aus. Unangefochtener Spitzenreiter in Europa ist Frankreich mit über 9 Mrd. Euro, gefolgt von Spanien mit knapp 7 Mrd. Euro. Auf Platz drei rangiert Deutschland.

Dreiviertel der Fördermittel entfielen in 2021auf die sogenannte Flächenprämie, d.h. jeder bewirtschaftete Hektar – unabhängig von der angebauten Kulturpflanze und der Bewirtschaftungsweise – wird belohnt. Dieser Umstand erntet bis heute Kritik vor allem seitens der Umweltorganisationen und Naturschutzverbände.

Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) betrugen die Direktzahlungen 2021 im Schnitt mit Rückerstattungsprämie 276,64 Euro pro Hektar bzw. 271,05 Euro pro Hektar ohne Rückerstattungsprämie. Die Basisprämie lag 2021 bei 170,77 Euro. Je nach Betriebsstruktur tragen die jährlichen Agrarsubventionen immerhin bis zu 50 Prozent zum Einkommen bei.

Auch in 2021 gingen wieder millionenschwere Beträge nicht an einzelne Bauern, sondern an die öffentliche Hand und große Agrarbetriebe in Ostdeutschland sowie diverse andere Firmen. Laut den Auswertungen von Proplanta erhielten 191 Empfänger über eine Million Euro aus dem EU-Agrarfonds.

An oberster Position steht das Landesamt für Umwelt Brandenburg mit einer Fördersumme von 14.374.680,49 Euro. Auf Platz zwei im Ranking der Top-Empfänger folgt der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Magdeburg mit 13.036.203,77. Auf  Platz drei befindet sich das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern mit 12.649.000,18 Euro.

Bei den Unternehmen erhielt mit 11.627.751,47 Euro den mit Abstand höchsten Betrag der Pfalzmarkt für Obst und Gemüse eG. Danach folgt die Landgard Obst & Gemüse GmbH & Co. KG mit 6.633.739,74 Euro, die Erzeugerorganisation für Obst und Gemüse Mecklenburger Ernte GmbH mit 5.602.613,02 Euro, der Erzeugergroßmarkt Langförden-Oldenburg e.G. mit 5.078.589,18 Euro sowie die Erzeugerorganisation Spargel & Beerenfrüchte GmbH mit 5.078.046,14 Euro.

Fakt ist, dass 99,6 Prozent der Antragsteller in Deutschland jährlich weniger als 300.000 Euro Direktzahlungen aus Brüssel erhalten haben und große Ackerbaubetriebe, mit einem hohen Eigenlandanteil und einer vergleichsweise geringen Wertschöpfungsintensität je Hektar, von den entkoppelten Zahlungen bis heute besonders profitieren.

Fakt ist aber auch, dass unsere Landwirte extremen, unternehmerischen Unsicherheiten unterliegen, die durch öffentliche Gelder angemessen honoriert werden müssen. Nur so lassen sich heute, morgen und für zukünftige Generationen ausreichend und nachhaltig Lebensmittel erzeugen, die zugleich die Natur und Artenvielfalt schützen.

Quelle: proplanta.de

© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.