Agrarhandel warnt vor Klein-Klein im Vermittlungsausschuss

21.02.2024 - 09:57:00

Vor falschen Weichenstellungen im anstehenden Vermittlungsverfahren zum Wachstumschancengesetz warnt der Verband „Der Agrarhandel“.

Agrarhandel
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Der Vermittlungsausschuss dürfe das Gesetz nicht zu einem „Klein-Klein von Minimalregelungen“ herunterbrechen, so Verbandsgeschäftsführer Martin Courbier am Dienstag (20.2.) in Berlin. Stattdessen brauche man mutige, weitreichende Entscheidungen in der Wirtschafts- und Steuerpolitik, um Deutschland als Agrarwirtschaftsstandort attraktiv zu halten. Während es in den letzten Monaten primär um Gesetzgebungsprojekte gegangen sei, die für die Agrarwirtschaft mit Auflagen verbunden gewesen seien, werde es jetzt Zeit, „dass die Politik Entscheidungen für ein nachhaltiges Wachstum trifft“, forderte Courbier. Dabei reiche es nicht, an kleinen Stellschrauben etwa bei der Körperschafts- oder Umsatzsteuer zu drehen. Vielmehr müsse Liquidität in die Unternehmen gebracht und erhalten werden. Dies gelte für die Landwirtschaft ebenso wie für den Agrarhandel.

Handel ist fragil

„Wir haben in den vergangenen Jahren gesehen, wie fragil der weltweite Handel mit Agrarrohstoffen ist, wie volatil die Märkte und wie anfällig die Lieferketten sind“, so der DAH-Geschäftsführer. Damit der Agrarhandel seine Funktion als Stabilisator von Lebensmittelpreisen erfüllen könne, brauchten die Unternehmen die notwendige Liquidität, um sich an den Börsen absichern zu können. Aus Sicht des Agrarhandels sei eine solide Agrarwirtschaft daher ein wichtiges Instrument, um Lebensmittelspekulationen entgegenzuwirken. Das geplante Wachstumschancengesetz könne daher nur ein erster Schritt zur Belebung der Wirtschaftskraft deutscher Agrarhandelsunternehmen sein. „Es bedarf weiterer Schritte wie der Entlastung von bürokratischen Auflagen durch immer zunehmende Dokumentation und langwierige Genehmigungs- oder Zollverfahren“, betonte Courbier.

Quelle: AgE
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