Matif-Rapspreis fällt auf 358,50 EUR/t

11.07.2018 - 19:27:35

Der internationale Rapspreis geriet wieder einmal unter Druck, diesmal waren der Palmölmarkt und verbesserte Ernteaussichten in Kanada der Grund. In der EU legt Frankreichs Regierung eine niedrige Prognose zur Rapsernte hin, wodurch die EU-Rapsernte weiter in Richtung 20 Mio. t tendiert.

Rapspreis
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So notierte in Paris der Fronttermin bei Raps zuletzt bei 362,50 EUR/t (Freitag: 362,50 EUR/t), der Termin NOV 2018 bei 369,00 EUR/t und für FEB 2018 bei 370,25 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Nachmittag bei 1,1747 USD/EUR.

Druck kam von Sojabohnen, wo der Fronttermin auf 262,43 EUR/t (Freitag: 262,74 EUR/) fiel. Sojaöl ging auf 539,37 EUR/t (Freitag: 537,17 EUR/t) leicht hoch. Bei Palmöl sank der Fronttermin in Kuala Lumpur auf 468,50 EUR/t (Freitag: 477,62 EUR/t).

Bei Canola ging es in Winnipeg beim Fronttermin auf 334,09 EUR/t (Freitag: 332,17 EUR/t) leicht aufwärts. Bei Rohöl stieg der Frontermin für Brent auf 78,31 USD/Barrel (Freitag: 77,37 USD/Barrel), der für WTI auf 73,71 USD/Barrel (Freitag: 73,12 USD/Barrel).

Dabei lagen die Preise des Handels für Rapssaat (40/2/9) für Liefertermin ex Ernte zuletzt bei 358,00 EUR/t (Freitag: 362,00 EUR/t) FOB Mosel, bei 355,00 EUR/t (Freitag: 354,00 EUR/t) FCA Hamburg, bei 360,00 EUR/t bzw. 363,00 EUR/t (Freitag: 365,00 bzw. 366,00 EUR/t) FCA Neuss/Hamm und 359,00 EUR/t (Freitag: 363,00 EUR/t) FCA Mannheim und Salzgitter. Die Preise für Liefertermin Q4/18 bei 370,00 EUR/t FCA Niederrhein.

Die Nachricht des französischen Agrarministeriums AGRESTE über eine Rapsernte von nur 4,6 Mio. t gegenüber 5,4 Mio. t im Vorjahr kam keineswegs überraschend, dokumentiert sie die Frost- und Trockenschäden durch die extremen Wetterkapriolen in Frankreich und Zentraleuropa, anders als in normalen Erntejahren.

Auch in Deutschland rechnete der Deutsche Bauernverband (DBV) bekanntlich nur mit einem Ergebnis von 3,7 Mio. t gegenüber 4,27 Mio. t im Vorjahr, was einen Rückgang von 15 % gleich käme. In Polen lagen die Erwartungen zuletzt t bei 2,25 Mio. t gegenüber 2,84 Mio. t, um immerhin 20 % niedriger als im Vorjahr. Und in Rumänien dürfte die Rapsernte  mit 1,85 Mio. t um 9,3 % niedrigerer ausfallen als im Vorjahr.

Die EU-Rapsernte steuert nach derzeitigen Stand unter die Marke von 20 Mio. t gegenüber 22,15 Mio. t im Vorjahr. Nur in der Ukraine soll die Rapsernte um 100.000 t auf 2,3 Mio. t steigen, dürften dadurch die Exporte um 100.000 t zum Vorjahr auf 2,2 Mio. t zunehmen.

In Kanada lagen die Produktionserwartungen bei Canola-Saat zuletzt bei 22,0 Mio. t gegenüber 21,31 Mio. t im Vorjahr, soll die Anbaufläche zwar um 1 % auf 9,2 Mio. ha, zurückgefallen sein, sorgten nach anfangs Trockenheit aber vermehrte  Niederschläge für inzwischen gute Wachstumsbedingungen. In Australien sinkt die Prognose zur Rapsproduktion 2018/19 hingegen auf 3,2 Mio. t gegenüber 3,7 Mio. t in 2017/18. Derzeitige Prognosen zur Welt-Rapsernte liegen 75,0 Mio. t gegenüber 74,3 Mio. t im Vorjahr.

Die Lage beim Palmöl blieb desolat, ist laut Palmölrat in Malaysia die Produktion von Palmöl im Juni um 12,6 % gegenüber dem Vormonat auf 1,3 Mio. t gefallen, fiel der Export mit 1,13 Mio. t um 12,6 % gegenüber dem Vormonat zurück und stiegen die Bestände im Juni um 0,8 % auf 2,19 Mio. t. China signalisierte zuletzt höhere Rapsimporte als Ausgleich für geringere Exportverfügbarbeiten an US-Sojabohnen wegen des Zollkonflikt mit den USA.

Fazit: Der Rapsmarkt erlitt einen sicher kurzfristigen Rückschlag. Der höhere Importbedarf Chinas und die schwache EU-Rapsernte sprechen für tendenziell etwas festeren Marktverlauf.
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